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Enfants terribles und die Queen

Wer eine so weitverzweigte und offenkundig dysfunktionale Familie hat wie die britische Königin, muss sich nicht sorgen, dass der Stoff für Klatsch einmal ausgehen könnte.

Neues Ungemach bleibt der Queen nicht erspart. Londons Boulevardpresse jubelt indes in Vorfreude auf neue skandalträchtige Schlagzeilen über die First Family, die mit Gewissheit alte Wunden aufreißen werden. Die Kluft zwischen Atlantik und Pazifik wird sich vertiefen.

Im zarten Alter von 36 Jahren kündigte Enkel Harry seine Memoiren für Ende 2022 an: Das Luxusleben im kalifornischen Millionärsghetto Montecito samt Nanny und allem Drum und Dran in Nachbarschaft von Oprah Winfrey und Katy Perry will finanziert werden – und mit der Gage von 20 Millionen Dollar kommt die vierköpfige Familie im Exil einigermaßen über die Runden. Nicht, dass Enfant terrible Harry nichts zu erzählen hätte. Aber etwas Neues, Frisches über die Royals, seine Mutter, Meghan und den Bruch mit der „Firma“? Am ehesten über seinen Afghanistan-Einsatz.

Wenigstens Boris Johnson hatte am Ende ein Einsehen. Ursprünglich hatte der Premier während der Pandemie nicht daran gedacht, die wöchentliche Audienz bei der Queen aufzugeben. Sein Motto damals: An Corona würden eh nur die über 80-Jährigen sterben. Bis er dann selbst auf der Intensivstation landete . . . (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.07.2021)

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