Zwischenbilanz

Softwareriese SAP hebt Ausblick für Gesamtjahr erneut an

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Schnellerer Umstieg der Kunden in die Cloud macht Konzernzuversichtlicher. Umsatz und operatives Ergebnis im zweiten Quartal leicht unter Vorjahr.

Den Deutschen Softwareriesen SAP macht der schnellere Umstieg seiner Kunden in die Cloud zuversichtlicher. "Wir hatten ein weiteres fantastisches Quartal", sagte Firmenchef Christian Klein am Mittwoch zu Journalisten. Der DAX-Konzern hob deshalb seinen Ausblick für das Gesamtjahr bereits zum zweiten Mal an. SAP rechnet nun mit einem währungsbereinigten Betriebsergebnis zwischen 7,95 und 8,25 Milliarden Euro.

Das liegt allerdings immer noch leicht unter dem Ergebnis von 2020, als es noch zu 8,28 Milliarden Euro gereicht hatte. Bisher waren 7,8 bis 8,2 Milliarden Euro für 2021 in Aussicht gestellt worden. Auch für die Cloud- und Softwareerlöse setzt sich SAP höhere Ziele und erwartet nun 23,6 bis 24,0 Milliarden Euro (zuvor 23,4 bis 23,8 Milliarden Euro). Die Prognose erfolgt unter der Annahme, dass die Coronakrise langsam abklingt, sodass sich die globale Nachfrage im zweiten Halbjahr weiter verbessert.

Im zweiten Quartal lag der Gesamtumsatz mit 6,7 Milliarden Euro um ein Prozent unter dem Vorjahreswert. Das bereinigte operative Ergebnis schnitt mit einem Rückgang um zwei Prozent auf 1,92 Milliarden Euro etwas besser ab als von Analysten gedacht. Ohne Wechselkurseinwirkung hätten Umsatz und operatives Ergebnis um 3 Prozent zugelegt. Klein verwies zudem auf ein starkes Wachstum bei neuen Verträgen des neuen Cloud-Angebots "Rise with SAP" vor allem in den USA.

Unter dem Strich verdiente SAP 1,45 Milliarden Euro und damit um fast zwei Drittel mehr als ein Jahr zuvor. Maßgeblichen Anteil hatten daran hatten erneut die Beteiligungen von SAP an Start-ups über das Risikokapitalvehikel Sapphire Ventures, das laut Finanzchef Luka Mucic allein im zweiten Quartal 900 Millionen Euro zum Finanzergebnis beitrug

Klein hat sich auf die Fahnen geschrieben, das Unternehmen langfristig in einen reinen Cloud-Anbieter zu wandeln. Ein Programm zur umfassenden Geschäftstransformation ("SAP Rise") soll mehr Kunden in die Cloud locken und zu einer Umstellung von Lizenzprodukten auf gemietete Anwendungen im Web bewegen, was zu einer Verlagerung der Umsätze führt. Im zweiten Quartal sei es zu Abschlüssen mit 250 Kunden gekommen, teilte der Oracle-Konkurrent mit. Klein betonte, er rechne damit, dass künftig auch mehr Großkunden diesen Weg gingen. Einen Einblick in den Fortschritt dieses Prozesses soll auch der aktuelle Cloud Backlog geben - eine Art Auftragsbestand für die nächsten zwölf Monate. Dieser kletterte von April bis Juni währungsbereinigt um 20 Prozent auf 7,77 Milliarden Euro.

Mehr Gewinn für Software AG

Die Software AG hat trotz der Umstellung auf Abo-Modelle im zweiten Quartal deutlich zugelegt. Mit gut 218 Millionen Euro lag der Umsatz um 7 Prozent höher als ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Sowohl das Geschäft mit Datenbanksoftware (A&N) als auch mit Integrationssoftware (DBP) warfen mehr ab.

Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (bereinigtes Ebita) sprang sogar um 47 Prozent auf fast 61 Millionen Euro nach oben, sodass sich die Marge von 20,2 auf 27,8 Prozent verbesserte. Der auf die Aktionäre entfallende Überschuss wuchs um 53 Prozent auf gut 33 Millionen Euro. Das Management um Vorstandschef Sanjay Brahmawar sieht das Unternehmen daher auf Kurs zu seinen Zielen für 2021 und die Jahre bis 2023.

(APA/Reuters/dpa)

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