Der alte Mann und Berlin

In Adolf Muschgs Roman „Aberleben“ überwindet ein Autor seine Schreibkrise.

Peter Albisser schreibt einen Abschiedsbrief an seine Ehefrau. Er, der Schweizer Schriftsteller, 70 Jahre alt, will sein bisheriges Leben, Arbeit, Familie, Katze und Heimatland hinter sich lassen. Sein letztes Buch ist vor zehn Jahren erschienen. Erfolg war es keiner. Nun muss er einen weiteren Schock verkraften: Prostata-Krebs.

Albisser übersiedelt nach Berlin, bekanntlich die Stadt ungebändigter Jugendlichkeit und nimmermüder Kreativität. Im Handumdrehen wird eine Wohnung gefunden, und schon bald kann Albisser, verjüngt wie Goethes Faust (ein Buch, das der Autor mit sich führt!), den Berliner Frauen begegnen, als wäre er dreißig. Sowohl der verführerische Elan der jüdischen Filmregisseurin Judith („Willst dich nicht nackt machen?“) als auch die Unterwassererotik mit der japanischen Freundin Mado („Ziehst du dich aus?“) beflügeln den älteren Herrn.

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