Zoologie

Die Sprache der brasilianischen Otter

In freier Wildbahn bekommt man die Neotropischen Otter kaum zu Gesicht. Sie sind Einzelgänger und scheu.
In freier Wildbahn bekommt man die Neotropischen Otter kaum zu Gesicht. Sie sind Einzelgänger und scheu.Bettoni
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Ein Team der Uni Wien näherte sich erstmals Neotropischen Ottern mit Kameras und Mikrofonen: Sechs verschiedene Laute gehören zur Kommunikation dieser gefährdeten Tierart.

Die herzigen Otter haben es Sabrina Bettoni schon früh angetan. Während des Zoologie-Studiums in ihrer Heimatstadt São Paulo in Brasilien machte sie ein Praktikum im südlichen Bundesstaat Santa Catarina, wo es in Florianópolis das Schutz- und Forschungzentrum „Projeto Lontra“ gibt, das sich auch um Otter kümmert, die es in freier Natur nicht schaffen würden. „Dort kommen etwa Jungtiere hin, deren Eltern auf der Straße getötet wurden“, erzählt Bettoni, die nun an der Uni Wien im Department für Verhaltens- und Kognitionsbiologie forscht.

Nach ihrer Ausbildung in Edinburgh wollte die Brasilianerin intensiver mit diesen großen Säugern aus der Gruppe der Raubtiere arbeiten und kam an die Uni Wien, von wo aus die Kooperation mit Florianópolis klappte. „Als ich nun wieder dort war, erkannte ich sogar einen Otter, der damals in meinem Praktikum ein Baby war und jetzt ein kräftiger Großer ist“, sagt Bettoni. Diesmal hatte sie als Mission, die Sprache der Otter zu erkunden: Denn erstaunlicherweise war über die Kommunikation dieser Tiere gar nichts bekannt. „Es gibt zwar Studien über die sozial lebenden Verwandten wie Seeotter oder Flussotter, aber über diese Neotropischen Otter gab es keine einzige Publikation.“ Das liegt vielleicht daran, dass die Tiere sehr scheu sind und als Einzelgänger leben: In freier Natur kriegt man sie kaum zu Gesicht.

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