Anstoß

Olympias polarisierende Politikspiele

Kristina Timanowskaja
Kristina TimanowskajaAPA/AFP/YUKI IWAMURA
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Belarus darf trotz des Eklats um Kristina Timanowskaja in Tokio vorerst weitermachen, aber eine Schweigeminute für Hiroshima gibt es nicht. Dafür wird die Geste einer US-Kugelstoßerin, angeblich für „unterdrückte Menschen“, untersucht und nach einem Todesfall wieder ausgesetzt.

Olympias Welt ist aus sportlicher Sicht wunderschön. Sogar in Tokio, das in der breiten Bevölkerung zusehends unbeliebter wird. Aber nicht, weil Sportler keine emotionalen Geschichten liefern, sondern weil IOC-Funktionäre schweigen. Sie irritieren mit ihrer starren Haltung in puncto Asylfragen, Polit-Gesten oder einer verweigerten Schweigeminute für Hiroshima. Dann wirkt Olympia weltfremd.

IOC-Regelhüter prüfen jetzt doch die Causa um Belarus-Sprinterin Kristina Timanowskaja. Mit einer „förmlichen Untersuchung“ – sie sollte nach Systemkritik nach Minsk „entführt“ werden, sie erhielt in Polen Asyl – wird die Rolle von Alexander Lukaschenko und des Nationalen OK durchleuchtet. Eine Sperre des Landes steht zumindest im Raum.

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