Vor einem Jahr wurde die Commerzialbank Mattersburg wegen Bilanzfälschungen geschlossen. Der Fall löste nicht nur großen Wirbel aus, er legte auch einen Mangel an Fehlerkultur in Österreich offen.
Jahrzehntelang hat er es in sich getragen, damit gekämpft. Er hat es aber auch genossen – die Macht, das Ansehen und die Dankbarkeit, mit der ihm die Menschen in der Region begegneten, nur weil Geld für ihn scheinbar keine Rolle spielte.
Doch mit diesem Tag, dem 14. Juli 2020, war all das vorbei. Er hatte beschlossen, sich zu stellen. Das teilte er seiner Frau mit, verabschiedete sich und fuhr zu dem Treffen um 12.00 Uhr. Dort gab er zu, mehr als 30 Jahre lang die Bilanzen seiner Bank gefälscht zu haben. Zusammen mit seiner Vorstandskollegin hat er Guthaben und Kredite erfunden, der Bank Geld entnommen, damit einen Fußballverein finanziert, befreundete Unternehmer vor der Pleite bewahrt – und sich in der Region als Gönner feiern lassen.