Deutschland

Kappe von Hochwasser-Helfer für über 80.000 Euro versteigert

Schwere Schäden nach Hochwasser-Katastrophe in Ahrweiler im deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz
Schwere Schäden nach Hochwasser-Katastrophe in Ahrweiler im deutschen Bundesland Rheinland-PfalzAPA/AFP/CHRISTOF STACHE
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Um den Opfern der Hochwasser-Katastrophe in Deutschland zu helfen, versteigerte Fluthelfer Markus Wipperfürth seine viel getragene Mütze für einen fünfstelligen Betrag.

In Rheinland-Pfalz hatte extremer Starkregen vor mehr als zwei Wochen verheerende Überschwemmungen ausgelöst. Einer der vielen freiwilligen Helfer hat mit der Versteigerung seiner bei den Arbeiten getragenen Baseball-Kappe nun eine große Summe erzielt. 80.350 Euro wurden auf Ebay für die abgenutzte Kappe von Markus Wipperfürth geboten. Das Geld werde rein den Opfern der Hochwasser-Katastrophe in Deutschland zukommen, erklärte Wipperfürth deutschen Medien.

Dabei wurden für die Kappe kurzzeitig sogar mehr als 133.000 Euro geboten, wie das deutsche Magazin „Stern“ berichtet. Dieses Angebot wurde allerdings – mit Absprache des Verkäufers – wieder zurückgezogen. Wer die Kappe letztendlich für 80.350 Euro ersteigerte, bleibt der Öffentlichkeit vorerst verborgen. Der Käufer wollte anonym bleiben.

Wipperfürth, der Landwirt und Lohnunternehmer ist, erlangte durch seinen unermüdlichen Einsatz im Hochwassergebiet in Rheinland-Pfalz landesweiten Ruhm. Täglich half er bei Auf­räum­ar­beiten und dokumentierte das Ausmaß der Zerstörung mit seinem Handy. Dabei kritisierte er auch die offiziellen Behörden und warf ihnen vor, zu langsam bei den Hilfen für den Wiederaufbau reagiert zu haben. Seine Videos wurden millionenfach angeklickt und kommentiert.

Screenshot von der Versteigerungsplattform Ebay.
Screenshot von der Versteigerungsplattform Ebay.(c) Screenshot Ebay

Viele Gemeinden, insbesondere im rheinland-pfälzischen Ahrtal, wurden von dem Hochwasser im Juli verwüstet. Rheinland-Pfalz meldete bisher 135 Tote, 59 weitere Menschen werden dort noch vermisst. In Nordrhein-Westfalen gab es 47 Todesopfer.

Versicherer bekam 33.000 Schadensmeldungen

Die Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen wird für den deutschen Versicherer Provinzial der teuerste Schaden seiner Firmengeschichte. Bis Montag hätten die Kunden mehr als 33.000 Schäden mit einem Volumen von 761,3 Millionen Euro gemeldet, teilte der zur Sparkassen-Finanzgruppe gehörende Versicherer am Dienstag in Münster mit.

Die Gesamthöhe des Schadens sei derzeit wegen "der Vielfalt und der Komplexität der Schadenbilder und dem unfassbaren Ausmaß der Katastrophe" aber nicht absehbar. Das gesamte überflutete Gebiet in beiden Bundesländern fällt in das Geschäftsgebiet der Provinzial, die erst im vergangenen Jahr aus zwei gleichnamigen Versicherern entstanden war.

Viele Wohngebäude und Fahrzeuge beschädigt

Der mit Abstand größte Teil entfällt auf die Wohngebäude- und Hausratversicherung, in der mehr als 29.000 Schäden gemeldet wurden. Zudem wurden 31 Millionen Euro Schaden an mehr als 4000 Fahrzeugen gemeldet. "Jetzt geht es um schnelle Hilfe für die Betroffenen", sagte Vorstandschef Wolfgang Breuer. Mehr als 70 Millionen Euro an Entschädigungen seien bereits ausgezahlt. Der Versichererverband GDV hat den versicherten Schaden in Deutschland infolge des Tiefs "Bernd" auf 4,5 bis 5,5 Milliarden Euro geschätzt.

(Red.)

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