Interview

„Ich verteidige Venedig mit gezücktem Schwert“

imago images/Paolo Gallo Modena
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Die Wahl-Venezianerin Petra Reski hat ein „ungeschöntes Porträt über die schönste Stadt der Welt“ geschrieben. Vom Kampf gegen den Ausverkauf, der Angst vor der Flutwelle – und einer realen Utopie als Modell für urbane Zukunft.

Die Presse: Sie leben seit 30 Jahren in Venedig. In Ihrem neuen Buch beschreiben Sie bewegend, wie immer mehr Geschäfte für den Alltagsbedarf schließen, wie die Stadt sich entvölkert und ihre Seele verliert. Warum bleiben Sie?

Petra Reski: Ich habe nur wenig Heimatgefühl, aber ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden. Ich verteidige Venedig mit gezücktem Schwert, weil mich Ungerechtigkeiten empören. Das tägliche Leben wird dem Massentourismus geopfert. Diese so fragile Stadt ist ungeschützt einem Raubtierkapitalismus ausgesetzt. Das bindet mich mehr an sie als die immerwährende Schönheit, die mich natürlich auch oft überwältigt – wie jeden einigermaßen sensiblen Menschen.

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