Spanien

David Alaba hat seine Position bereits gefunden

Lobeshymnen zum Auftakt: David Alaba (r.) und Karim Benzema.
Lobeshymnen zum Auftakt: David Alaba (r.) und Karim Benzema.Getty Images
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Zwei Spiele, zwei verschiedene Aufgaben: Der ÖFB-Star gibt bei Real Madrid den Defensiv-Allrounder und überzeugt dabei auf Anhieb. Überhaupt präsentieren sich die Königlichen zum Saisonbeginn in Spiellaune.

Madrid. Gleich im ersten Pflichtspiel für seinen neuen Verein musste David Alaba seine Flexibilität unter Beweis stellen. Eine Aufgabe, die der Wiener mit Bravour gemeistert hat, da waren sich alle Beobachter nach dem 4:1-Sieg von Real Madrid zum Ligaauftakt bei Deportivo Alavés einig.

Weil Kapitän und Linksverteidiger Marcelo verletzungsbedingt fehlte, spielte Alaba auf seiner langjährigen Bayern-Stammposition eine gewohnt solide Partie und steuerte eine Torvorlage bei. All das vor immerhin 4000 Zuschauern im Baskenland (Spanien erlaubt bis zu 40 Prozent Stadionauslastung). Eigentlich war der ÖFB-Star in den Plänen von Real-Trainer Carlo Ancelotti als Innenverteidiger neben Nacho eingeplant, dort bot der Starcoach dieses Mal Éder Militão auf.

Die Madrider Sportzeitung „Marca“, die einen Großteil ihrer Berichterstattung traditionellerweise Real Madrid widmet, zeigte sich danach angetan. Alaba sei „der typische Fall eines Spielers, der für die Weißen wie geschaffen zu sein scheint“, war zu lesen. „Er hat zwei Spiele bestritten, nur ein Pflichtspiel, und es scheint, dass er schon sein ganzes Leben für Madrid spielen würde. Indem er sofort Leistung bringt, erinnert er an Toni Kroos, was nicht gerade ein schlechtes Beispiel ist.“

Seine Premierenvorstellung im Real-Trikot hatte Alaba vor einer Woche im Test gegen AC Milan in Klagenfurt gegeben, dabei sei er „als Innenverteidiger überragend“ gewesen. „Gegen Alavés spielte er als Flügelspieler und gab eine Vorlage. Der Österreicher ist überall eine 10 und weder das Wappen noch die Nummer 4 haben ihn belastet.“ Mit dieser Rückennummer spielte zuvor Klubikone Sergio Ramos, der sich im Sommer Paris Saint-Germain anschloss. „Spieler, die so viele Fenster bedienen, sind der Traum eines jeden Trainers“, schrieb auch die Zeitung „As“.

Die Lobeshymnen des Trainers erntete fürs Erste allerdings Torjäger und Ersatzkapitän Karim Benzema. Nach dem Abgang von Cristiano Ronaldo vor drei Jahren und dem erzwungenen Abschied von Lionel Messi beim FC Barcelona ist der Franzose nun einer der größten Stars in LaLiga.

Ancelotti hatte den 33-Jährigen, der in der Vorsaison 23 Liga-Treffer erzielte, schon während seiner ersten Amtszeit in Madrid (2013-2015) unter seinen Fittichen. Damals mehr eine Unterstützung für Ronaldo, sei Benzema mittlerweile ein viel besserer Spieler, urteilte der Trainer. „Zu sagen, Benzema sei nur ein Stürmer, wird ihm nicht gerecht. Er ist ein kompletter Spieler“, meinte Ancelotti. „Er ist der, der unsere Angriffe abschließt, aber er liest das Spiel auch so gut.“

Mit dem vollen Vertrauen des Trainers ausgestattet, sei Benzema in dieser Saison für großartige Leistungen reif, schrieb auch „Marca“. Die Sturmreihe Benzema, Eden Hazard und Gareth Bale habe viel Potenzial gezeigt.

Vergessen wurde bei diesen guten sportlichen Nachrichten für Real zum Saisonbeginn, dass schon bald ganz andere Hürden warten als Nachzügler Alavés. Sowohl auf den Angriff um Benzema als auch für Defensiv-Allrounder Alaba. Immerhin: Vier Tore in einem Pflichtspiel hatten bei Real zuletzt Seltenheitswert. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.08.2021)

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