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Israel bittet wegen Waldbrands nahe Jerusalem Ausland um Hilfe

Der Brand bei Jerusaelm soll "Ergebnis menschlichen Handelns“ sein.
Der Brand bei Jerusaelm soll "Ergebnis menschlichen Handelns“ sein.(c) REUTERS (AMMAR AWAD)
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Durch den Brand wurden binnen zwei Tagen bereits rund 2000 Hektar Land zerstört.

Die israelische Regierung hat um internationale Hilfe im Kampf gegen einen schweren Waldbrand nahe Jerusalem gebeten. Nach Angaben des israelischen Feuerwehr- und Rettungsdienstes wurden durch den Brand binnen zwei Tagen bereits rund 2000 Hektar Land zerstört. Hunderte Feuerwehrleute, ein Dutzend Löschflugzeuge und ein Hubschrauber waren demnach im Einsatz, um die sich ausbreitenden Flammen einzudämmen.

Griechenland und Zypern hätten bereits zugesagt, Löschflugzeuge nach Israel zu schicken, sagte ein Sprecher des israelischen Außenministeriums am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Darüber hinaus seien noch weitere Länder mit der Bitte um Hilfe kontaktiert worden, darunter Italien und Frankreich.

Der Brand war am Sonntag in den bewaldeten Hügeln westlich von Jerusalem ausgebrochen. Hunderte Familien mussten in Sicherheit gebracht werden. Auch eine Psychiatrie musste evakuiert werden.

Brand soll "Ergebnis menschlichen Handelns“ sein

Der Feuerwehr war es zunächst gelungen, den Brand einzudämmen, starker Wind ließ die Flammen am Montagnachmittag aber erneut auflodern. Die Ursache des Brandes war nach Polizeiangaben zunächst unklar, die Ermittler gingen aber davon aus, dass die Flammen "Ergebnis menschlichen Handelns" waren. Am Sonntag habe es keine Blitzeinschläge gegeben, sagte Dedi Simchi vom Feuerwehr- und Rettungsdienst. "Wir wissen nicht, ob es Fahrlässigkeit oder Leichtsinn, Absicht oder Brandstiftung war."

Der Mittelmeerraum war in den vergangenen Wochen von starken Waldbränden heimgesucht worden. Unter anderem in Griechenland, der Türkei, Algerien und Marokko wüteten nach massiven Hitzewellen mehrere Brände.

Am schlimmsten betroffen war Algerien, wo durch die Brände mehr als 90 Menschen ums Leben kamen, darunter 33 Soldaten. Am Montag erklärte ein Feuerwehrsprecher, die meisten der Brände seien inzwischen unter Kontrolle. "Sie stellen keine Gefahr mehr für die Anrainer dar."

Die algerische Regierung macht kriminelle Brandstifter für die Waldbrände im dicht bewaldeten Norden des Landes verantwortlich. Experten kritisierten dagegen eine schlechte Vorbereitung der Behörden auf die Brände, die in den heißen Sommermonaten in Algerien regelmäßig auftreten. Am Montag sagte Algeriens Präsident Abdelmadjid Tebboune betroffenen Familien Hilfen in Höhe von jeweils einer Million Dinar (rund 550 Euro) zu.

In Marokko wurden nach Angaben der Behörden in den vergangenen drei Tagen mehr als 700 Hektar Wald zerstört. Opfer wurden von dort nicht gemeldet.

(APA)

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