Ersatz-Songs

Meister der musikalischen Imitation

„Es hat Spaß gemacht, diese 60er-Jahre-Patina zu simulieren“, sagt Raimund Hepp, der ein Lied nach dem Vorbild von „Born to Be Wild“ schreiben durfte.
„Es hat Spaß gemacht, diese 60er-Jahre-Patina zu simulieren“, sagt Raimund Hepp, der ein Lied nach dem Vorbild von „Born to Be Wild“ schreiben durfte. Daniel Novotny
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Ist nicht dasselbe, klingt aber so: Zur Arbeit von Filmmusik-Komponisten gehört auch, bekannte Popsongs und andere Stücke gekonnt nachzubilden - und dabei keinen Plagiatsverdacht zu wecken.

Was für ein Freiheitsgefühl! Als der einstige Skistar Erik Schinegger im Film „Erik & Erika“ erstmals nach seiner Geschlechtsoperation das Krankenhaus verlässt und mit seinem neuen Sportwagen jauchzend in sein Kärntner Dorf zurückfährt, liefert ein Steppenwolf-Song die passende akustische Untermalung dazu. „Born to Be Wild“, dank seinem dreckigen Gitarrenriff und einschlägigen Text ein beliebtes musikalisches Signal für Aufbruch, Ausbruch und schnelle Motoren, wird seit „Easy Rider“ (1969) gern als Filmsong eingesetzt. So eben auch in Reinhold Bilgeris „Erik & Erika“.

Nur: Wer den Film außerhalb des deutschsprachigen Raums anschaut, hört in der entsprechenden Szene einen anderen Song. Dieser hat dasselbe Tempo und ähnlich unsauber röhrende Gitarrenklänge. Doch er ist rein instrumental, vom Rausch der Straße erzählt nur das treibende Schlagzeug. Geschrieben hat den Song der in Wien lebende Vorarlberger Filmkomponist Raimund Hepp. Er nennt ihn „Born to Rock the Road“.

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