Büromärkte erholen sich unterschiedlich schnell

Bueromaerkte erholen sich unterschiedlich
Bueromaerkte erholen sich unterschiedlich(c) AP (MICHEL EULER)
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Den Büroimmobilienmärkten im Norden geht es besser als jenen im Süden. Österreichische Objekte kommen wieder ins Blickfeld internationaler Investoren.

London und Paris hat die Krise als erste getroffen, nun sind sie auch bei der Erholung der Immobilienmärkte als erste dran: Steigende Flächenumsätze und Mieten, sinkende Leerstandsraten und Renditen kennzeichnen die Büromärkte der beiden Metropolen. Zu diesem Ergebnis kommt die Untersuchung „European Property Indictors“ des Beratungsunternehmens King Sturge im dritten Quartal 2010. Ebenfalls aufwärts geht es in Genf und in den skandinavischen Ländern, etwas langsamer, aber doch, erholen sich die Märkte in Stockholm, Kopenhagen, Lyon, München und Berlin. Die Experten von King Sturge sehen eine Nord-Süd-Teilung: In Portugal, Irland, Spanien und Griechenland, Ländern die von der Schuldenkrise stark erfasst wurden, bessern sich Wirtschaft und damit Büroimmobilienmarkt noch nicht. Wenig Bewegung bei Mieten Bei CB Richard Ellis verzeichnet man bei den Mieten Region EMEA (Europa, dem Mittleren Osten und Afrika) wenig Bewegung. In keinem der Teilsegmente gab es, so der Bericht „EMEA Rents and Yields Q3 2010”, Veränderungen von mehr als einem halben Prozentpunkt. Laut den CBRE-Experten spiegeln sich hier die zurückhaltenden Ansichten über die Stärke des wirtschaftlichen Aufschwungs und die weiterhin fragile Flächennachfrage. Der Office Rent-Index für die EU-15 Märkte erhöhte sich um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Verglichen mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum ergibt sich ein Rückgang von 0,9 Prozent. In neun der insgesamt 55 analysierten Metropolen stiegen die Spitzenmieten, in sieben wurden sinkende Werte verzeichnet und in 39 Städten wurden keine Veränderungen registriert. Den stärkste Anstieg mit 20 Prozent gab es in Tel Aviv (19,75 Euro pro Quadratmeter monatlich). In Warschau stiegen die Spitzenmieten um 8,7 Prozent, die stärksten Rückgänge wurden in Dubai und Madrid mit einem Minus von 5,4 Prozent bzw. 3,6 Prozent verzeichnet. Spitzenrenditen sinken Die Spitzenrenditen für Gewerbeimmobilien sind im dritten Quartal 2010 weiter gesunken – um bis zu 11 Basispunkten bei Büro-, Einzelhandels- und Industrieimmobilien. Das bedeutet im Vergleich zum 2. Quartal eine deutliches Absinken. „Die Veränderungen in diesem Quartal belegen das unterschiedliche Timing von Immobilien- und Kapitalmärkten. Während sich die Spitzenmieten auf vielen Märkten stabilisiert haben und es aktuell an weiterem Potenzial nach oben fehlt, sind Investoren, die während der Sommermonate den Umfang und die Auswirkungen staatlicher Sparmaßnahmen abgewartet haben, nun wieder aktiv. Dies führt zu weiter sinkenden Renditen“, analysiert Andreas Ridder, Geschäftsführer von CB Richard Ellis Österreich. Stimmung, deutlich heller Österreich wird wieder attraktiv für Investoren Bei den Investments liegt Österreich wieder im Sichtfeld internationaler Unternehmen. Vor allem bei deutschen institutionellen Anlegern, die auf „aktives Asset-Management“ setzen, wie Michael Ehlmaier, Geschäftsführer von EHL Immobilien, berichtet. Zu den Gründen für das neu aufgeflammte Interesse zählt die Konjunktursituation: Österreich scheint sich noch besser und schneller zu erholen als andere. Aber auch die Stabilität des gewerblichen Immobilienmarktes, die nahezu gleich bleibenden Büromieten und die moderaten Leerstandsraten machen Österreich attraktiv. Das Transaktionsvolumen für das Gesamtjahr 2010 schätzt EHL Investment Consulting auf 1,7 Milliarden Euro. Das wäre ein Drittel mehr als noch im Jahr davor. Bessere Chancen, Käufer zu finden, haben nun nicht nur Spitzenobjekte, sondern auch Gebäude, die seit 2008 von Investoren meist vermieden wurden: Objekte aus der „zweiten Reihe“.

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