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Rezo und die Todeslust vor den Wahlen in Deutschland

Er gibt seinen bürgerlichen Namen nicht bekannt: Rezo, geboren in Wuppertal, hat schon 2019 ein Video namens "Die Zerstörung der CDU" veröffentlicht.
Er gibt seinen bürgerlichen Namen nicht bekannt: Rezo, geboren in Wuppertal, hat schon 2019 ein Video namens "Die Zerstörung der CDU" veröffentlicht.Youtube
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In seiner neuen YouTube-Suada nennt der Künstler und Kommentator Rezo den Politiker Laschet „todeslost inkompetent“. Was sagt uns das?

Manche Wörter springen ins Auge. Sex, Tod und Blut natürlich, vielleicht auch Idiosynkrasie (weil man immer noch nicht weiß, was es heißen soll), aber auch ungewohnte Wörter, besonders wenn sie auf den ersten Blick falsch aussehen: Wer gut lesen gelernt hat, der hat einen kleinen Korrektor im Kopf sitzen, der erschrickt, wenn er einen Fehler sieht. Dieser innere i-Tüpferl-Reiter meldete sich wohl in vielen, als sie lasen, dass der deutsche YouTuber Rezo in seinem Clip „Zerstörung Teil 1: Inkompetenz“ den CDU-Kanzlerkandidaten Armin Laschet als „todeslost inkompetent“ bezeichnet habe.

Todeslost? Viele Autokorrekturprogramme, seien sie in vivo oder in silico, im Hirn oder im Computer, machen daraus die Todeslust. Eine unheimliche Contradictio in adiecto: Selbst eingefleischten Masochisten würden wir keine Lust am (eigenen) Tod zuschreiben. Sigmund Freud sprach auch in seinem späten, dualistischen Seelenmodell nie von Todeslust, nur vom Todestrieb: Thanatos bleibt bei ihm programmatisch jenseits des Lustprinzips, frei von Libido.

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