Wiener Filmfestival

Die Viennale will Generationen und Grenzen überwinden

APA
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Das Wiener Filmfestival gibt erste Einblicke in die heurige Selektion.

Es ist schon Tradition, dass die Leiterin der Viennale Ende August zur Pressekonferenz lädt, Trailer und Plakat der neuen Festivalausgabe enthüllt und erste Einblicke ins Filmprogramm gewährt. Dieses werde sich heuer – von 21. bis 31. 10. – um die „Krise der Demokratie“ drehen, so Eva Sangiorgi. Ein Schwerpunkt ist auch der Generationendialog, der sich etwa in „Petite Maman“ von Céline Sciamma oder in Maria Speths Doku „Herr Bachmann und seine Klasse“ widerspiegelt. Aus Österreich ist Sebastian Meises Gefängnisdrama „Große Freiheit“ im Programm. Gleich mehrere Filme sind vom Japaner Ryūsuke Hamaguchi zu sehen, etwa „Drive My Car“ nach einer Kurzgeschichte von Haruki Murakami.

Dem Wiener Filmvermittler Amos Vogel, der jetzt 100 wäre, ist die gemeinsame Retrospektive mit dem Filmmuseum gewidmet. Sie wurde im Zuge einer „Challenge“ zusammengestellt: Man bat Kuratoren aus aller Welt, auf das neuere Filmschaffen zu blicken, mit der Vogel eigenen Leidenschaft und nach seinen politischen und ästhetischen Maßstäben. Das Ergebnis sei eine „Blindflug-Retrospektive“, so Filmmuseum-Chef Michael Loebenstein: „Ich kenne kaum einen der Filme, die gezeigt werden.“

Ein weiterer Viennale-Schwerpunkt gilt dem Briten Terence Davies, der auch den heurigen Trailer liefert und nach Wien kommen wird. Und das Plakat? Zeigt eine friedliche Fantasielandschaft, inspiriert von einer pädagogischen Landkarte aus dem 19. Jahrhundert. Das soll an eine wichtige Funktion des Kinos erinnern, so Sangiorgi: Es kann Grenzen überwinden – nicht die physischen, sondern die imaginären. (kanu)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.08.2021)

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