Warum Passivität in der EU-Flüchtlingspolitik keine Lösung ist und Resettlement auch für unser Land einen humanen, intelligenten Ansatz bietet.
Nein zu sagen ist manchmal notwendig. In wenigen Fällen sogar mutig. Doch ein zu oft geäußertes „Nein“ impliziert einen passiven Zugang und kann zum Verlust von Gestaltungsspielraum führen. Letzteres zeigt sich gerade in der Haltung der österreichischen Regierung bei der Aufnahme von gefährdeten Personen aus Afghanistan.
Österreich hat bisher mehr afghanische Flüchtlinge – rund 42.000 – aufgenommen als die meisten anderen EU-Staaten. Das ist ein Faktum. Auch Probleme bei der Integration dieser Menschen sind Teil der österreichischen Vorbehalte, die ohne emotionale Verzerrung argumentiert werden können. Aber die von Innenminister Karl Nehammer und Außenminister Alexander Schallenberg vorgegebene Linie, deshalb keine einzige gefährdete Frau, keine einzige gefährdete Familie aus dem von den radikalislamischen Taliban okkupierten Land aufzunehmen, wird langsam inhuman und unglaubwürdig.