Der Philosoph hat ein neues Buch geschrieben: „Einzeln sein“. „Die Presse“ sprach mit ihm über den Fanatismus „von Menschen, die nur in der Meute existieren können“, seine Leidenschaft für Filme und warum bei ihm so wenige Philosophinnen vorkommen.
Die Presse: Sie haben sich kritisch über die „Flüchtlingsflut“ geäußert. Haben Sie Ihre Meinung angesichts der Afghanistan-Krise geändert?
Rüdiger Safranski: Nein. Wir werden große Probleme bekommen. Afghanistan wird eine wichtige Lehre für uns sein. Militärischer Demokratie-Export funktioniert nicht. Der Westen wird begreifen müssen, dass er so nicht missionieren kann. Wir werden alle Hände voll zu tun haben, unsere Werte wenigstens zu verteidigen. Wir werden sie nicht überall auf der Welt durchsetzen können.