Personalabbau

Auspuffhersteller Remus schließt Stammwerk in Bärnbach

FOLTIN Jindrich / WB
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Der steirische Auspuffhersteller Remus reagiert auf den steigenden Kostendruck mit Sparmaßnahmen. Das Werk in Bärnbach wird mit Jahresende geschlossen.

Der Auspuffhersteller Remus schließt sein Stammwerk im weststeirischen Bärnbach. Rund 60 der 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden zum wenige Kilometer entfernten Standort Voitsberg verlegt, wo dafür rund 60 Leiharbeiter ihren Job verlieren. 30 Mitarbeiter aus Bärnbach gehen in Pension und wiederum 30 werden zum Standort Bosnien ausgelagert, berichtete der "Kurier" (Mittwoch-Ausgabe). Geschäftsführer Stephan Zöchling bestätigte das gegenüber der APA.

Das Werk wird mit Ende des laufenden Jahres geschlossen. Der Grund dafür sei der zunehmende Kostendruck und die permanent steigenden Personalkosten durch jährlich automatisierte Kollektivvertragserhöhungen. Man sei deshalb nicht mehr wettbewerbsfähig und müsse gegensteuern, so Zöchling. Man habe zwar im Corona-Jahr 2020 einen Umsatzrückgang von "nur" zwölf Prozent auf 142 Millionen Euro verzeichnet, weil viel über Ersatzteile und im Tuning-Bereich kompensiert wurde. "Wir sind bei den Stückzahlen stark gewachsen und wachsen auch heuer", bestätigte Zöchling - vor allem in Japan und in den USA. "Wir haben aber mit gestiegenen Materialpreisen zum Beispiel bei Edelstahl oder den Katalysatoren zu kämpfen", klagte der Geschäftsführer, der im Jahr 2016 mit Geschäftspartner Hans Peter Haselsteiner Remus mehrheitlich übernommen hat.

„Sind kein Sozialverein"

2019 betrug der Bilanzgewinn rund 18 Millionen Euro, aber "wir sind ja kein Sozialverein. Wir brauchen Gewinne, um zu investieren", so der Firmenchef zum "Kurier". "Wir investieren dieses Jahr 16 Millionen Euro in Maschinen, Anlagen, Um- und Neubauten, aber auch in Mitarbeiter-Weiterbildung und Qualifikationen." Unter anderem soll der Standort im bosnischen Sanski Most ausgebaut werden, weil man dort kaum Lohnnebenkosten habe. Laut Zöchling herrsche dort eine hohe Bereitschaft zu arbeiten und man sei als Arbeitgeber willkommen.

"Jeder Arbeitsplatz, der in der Steiermark durch zu hohe Steuern und Abgaben verloren geht, ist einer zu viel. Der Faktor Arbeit muss in Österreich endlich entlastet werden. Nur so wird den Steirerinnen und Steirern wieder mehr Geld im Börserl, und unserer Wirtschaft wieder mehr Luft zum Atmen bleiben", sagte Neos-Klubchef Niko Swatek in einer Aussendung. Der Voitsberger FPÖ-Bezirksparteiobmann Bundesrat Markus Leinfellner forderte: "Alle Arbeitnehmer müssen die volle Unterstützung der Politik erhalten. Es braucht hier auch einen überparteilichen Schulterschluss - die Betroffenen dürfen keinesfalls im Regen stehen gelassen werden."

(APA)

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