Ein exquisiter Liederabend mit dem Pianisten Vincenzo Scalera im Konzerthaus.
Nach seinem fulminanten „Canto Lirico“-Programm bei den Salzburger Festspielen spannte Juan Diego Flórez mit seinem kongenialen Begleiter Vincenzo Scalera nun im Wiener Konzerthaus einen neuen Programmbogen vom deutschen Lied über Belcanto-Arien und -Cabaletten bis zu Verdi und Puccini.
BeiSchubert („An Silvia“, „An die Musik“ und „Leise flehen meine Lieder“) stellte der Tenor die emotionale Gestaltung in den Vordergrund. Bei Bellini strömten dann die Melodien geschmeidig, gekrönt von konkurrenzlos sicheren Spitzentönen, bei Rossini („Signor Bruschino“ und „Semiramide“) noch verbrämt mit einem Koloratur-Feuerwerk, das all jene Unkenrufe Lügen strafte, die da meinen, die Stimme könnte durch die Eroberung des Spinto-Fachs an Beweglichkeit einbüßen.