Im Deutschen Auswandererhaus ist Migration damals und heute das Thema.
Von Migration bis Klima

Bremerhaven, am Start in eine neue Welt

Bremerhaven, die größte Stadt an der deutschen Nordseeküste, zeigt ihre bedeutende Historie im neuen Gewand in den „Havenwelten“.

Da standen sie, an der Kaje, neben sich das wenige Hab und Gut, und schauten bang hinauf. Hoch türmte sich die riesige Schiffsstahlwand vor ihnen im Dunkel der Nacht. Unter ihnen war auch Carl Laemmle, gerade 17 Jahre alt. Sein Vater, ein jüdischer Viehhändler aus Laupheim, schenkte ihm die Schiffspassage mit geliehenem Geld. Rufe hallten über den Kai: Das Dampfschiff Neckar war zum Einsteigen bereit. Carl Laemmle bestieg am 28. Jänner 1884 an der Bremerhavener Kaje das Schiff nach Amerika.

Von Bremerhaven, dem größten Auswandererhafen des europäischen Festlandes, zogen zwischen 1830 und 1974 mehr als sieben Millionen Europäer aus, um eine neue Heimat zu finden. Verfolgung, fehlende Arbeit und wirtschaftliche Not trieben sie weg, in die USA, nach Kanada, Brasilien, Argentinien und Australien. Sie kamen auf dem Pferdekarren, mit dem Zug oder zu Fuß nach Bremerhaven und warteten tagelang auf das nächste Schiff, viele im Wartesaal der dritten Klasse auf dem Pier, auf einfachen Bänken am Ofen. Einige schliefen auf dem Kai. Genau an dieser Stelle können sich die Menschen heute wieder auf diese Reisen begeben – virtuell, digital, an der bis aufs Detail nachgebauten Kaje und in original gestalteten Kojen der Schiffe verschiedener Epochen. Das Deutsche Auswandererhaus versetzt seine Besucher in die Zeit der großen Auswanderung.

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