Wasabiwürzel, Senfsamen, Pfeffer, Chilis, Ingwer
Chili und mehr

Wie scharf darf's denn sein?

Schärfe als Anreiz zur Pantomime, als gefordertes Klischee, als eine Protagonistin unter vielen: Über einen kulinarische Erfahrung, die je nach Kultur anders ausfällt.

Tauscht man sich über Schärfeerlebnisse aus, geht die verbale Kommunikation schnell zu Pantomime über. Das chinesische Konzept „ma“ lässt sich etwa mit entblößten, halb zusammengebissenen Zähnen, durch die pfeifend und stoßweise Luft eingesogen wird, beschreiben. In Sichuan ist „ma“ eine Art Geschmacksrichtung, das taube Gefühl auf Zunge und Lippen, das beim Konsum von Sichuanpfeffer entsteht. Es ist noch einmal eine andere Empfindung wie etwa Schärfe durch Chilis („la“) oder Umami-Würze („xiang“).

Ingwer
IngwerChristine Pichler

Chemisch lässt es sich einfach erklären, Sichuanpfeffer enthält Amide, die in anderer Form als Lokalanästhetikum Verwendung fanden. Ein vollkommen anderer Wirkstoff als etwa die in Paprika- und Chilischoten enthaltenen Capsaicinoide, die über Rezeptoren in der Mundschleimhaut wahrgenommen werden. Kren und Wasabi wiederum setzen beim Abrieb Senföle frei, die in erster Linie die Nasennebenhöhlen beim Einatmen stark reizen. Schärfe ist aber nicht nur in ihrer chemischen Wirkungsweise weit weniger eindimensional, als es in Kulturkreisen, deren Küche sich nicht so stark durch sie definiert, oft wahrgenommen wird.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.