Theaterkritik

Wiener Neustadt: Französische Revolution ohne Männer

Was für ein Mann! Nina C. Gabriel als Danton, hinter ihr: Judith Richter.
Was für ein Mann! Nina C. Gabriel als Danton, hinter ihr: Judith Richter.(c) Andrea Klem
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Vier Frauen spielen Georg Büchners Drama „Dantons Tod“ beim Theaterfestival „Bloody Crown“ in den Kasematten vor verspiegelter Rückwand.

„Dantons Tod“ ist kein reines Männerstück. Zwar waren die Protagonisten der Französischen Revolution, an deren originale Reden sich Georg Büchner recht genau hielt, sehr wortreich. Doch auch Frauen hatten einiges zu sagen. Sie trugen wesentlich zu dieser Zeitenwende bei, die 1789 begann, 1794 in die totale Selbstzerfleischung der neuen Führung überging und schließlich in der Schreckensherrschaft Napoleon Bonapartes endete.

In den Kasematten von Wiener Neustadt wurde bei der zweiten Premiere des Theaterfestivals „Bloody Crown“ ein fast noch revolutionäres Experiment gewagt: Weg mit dem Volk auf der Bühne, Konzentration auf sieben Figuren! Das aber war der Regie (Jérôme Junod und Intendantin Anna Maria Krassnigg) noch nicht radikal genug. Kopf ab, Männer! Drei Frauen spielen je ein Paar: Nina C. Gabriel stellt Danton und dessen Frau Julie dar, Petra Staduan Camille Desmoulins und dessen Gattin Lucile, Judith Richter Saint-Just und die Grisette Marion. Nur Isabella Wolf bleibt solo. Sie ist Robespierre, schwarz wie die Nacht.

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