Gesundheit

Suchtklinik: Neue Drogenstation mit 45 Therapieplätzen eröffnet

Die Presse/Clemens Fabry
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Jährlich werden insgesamt rund 680 Personen am Anton Proksch Institut betreut.

Das Wiener Anton Prosch Institut - laut eigenen Angaben Europas größte Suchtklinik - wird derzeit umfassend erneuert. In einem ersten Schritt wurde am Dienstagnachmittag die neu errichtete Drogenstation mit 45 Therapieplätzen, Therapieräumen und Werkstätten eröffnet. Die komplette Neugestaltung der Einrichtung im 23. Gemeindebezirk Liesing soll voraussichtlich Mitte 2023 abgeschlossen sein. Insgesamt werden 43 Millionen Euro in den Standort investiert.

Der neue Gebäudeteil umfasst eine Fläche von 2000 Quadratmetern. Es gibt nur mehr Ein- und Zweibettzimmer, neben Therapieräumen und Werkstätten für beispielsweise Keramik-, Papier- oder Holzarbeiten gibt es Seminarräume, Aufenthaltsräume, Dachterrassen, einen Therapiegarten, einen Tischtennis- und einen Volleyballplatz. Weiters wurde ein Teil des Altbestandes renoviert und wird künftig für ambulante Therapien und Behandlungen genutzt.

Jährlich behandelt das Anton Proksch Institut im Schnitt stationär rund 200 und ambulant rund 480 Patientinnen und Patienten mit Drogenabhängigkeit aus ganz Österreich, der Schwerpunkt liegt auf Ostösterreich. Bekannt ist die Einrichtung für einen Paradigmenwechsel im Umgang mit Suchtkranken: Im Behandlungskonzept geht es darum, das Leben von Suchtkranken wieder schön, lust- und sinnvoll zu gestalten - und so die Verführungskraft von Suchtmitteln zu minimieren. Angewandt wird dabei ein ressourcenorientierter Ansatz, in dem die individuellen Ressourcen von Suchtkranken in den Mittelpunkt gestellt werden und nicht deren Defizite.

Therapie für Alkohol- bis Arbeitssucht

"Seit seiner Eröffnung 1956 wurden im Anton Proksch Institut zehntausende Leben zum Positiven verändert. Dabei hat das Anton Proksch Institut international neue Maßstäbe gesetzt", sagte Ewald Lochner, Koordinator für Psychiatrie, Sucht- und Drogenfragen der Stadt Wien. Behandelt werden alle gängigen Formen der Sucht: Alkoholsucht, Abhängigkeit von illegalen Substanzen und Medikamenten, pathologisches Glücksspiel sowie Online-, Kauf- und Arbeitssucht.

Eigentümer sind der internationale Gesundheitsdienstleister Vamed und die Stiftung Anton Proksch-Institut Wien. Zusätzlich zur stationären Einrichtung in Liesing gibt es Ambulanzen und ambulante Suchtberatungsstellen in den Wiener Bezirken Wieden und Landstraße sowie in Baden, Mödling, Wiener Neustadt und Neunkirchen.

"Das Anton Proksch Institut ist seit vielen Jahrzehnten unverzichtbarer Teil des Suchthilfenetzwerkes der Stadt Wien. Mit dem Neubau wird die hohe Qualität der Versorgung von suchtkranken Menschen auch weiterhin sichergestellt", sagte Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) im Rahmen der Eröffnungsfeier.

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