Gewehrsalven

Ukraine: Anschlag auf Auto von Präsidentenberater

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Unbekannte schossen nahe Kiew aus automatischen Waffen auf den Wagen mit Sergej Schefir. Er blieb unverletzt, sein Fahrer aber wurde verletzt. Die Hintergründe sind unklar.

In der Ukraine ist auf ein Fahrzeug mit einem der wichtigsten Berater von Präsident Wolodymyr Selensky ein Anschlag verübt worden. Das Auto mit Sergej Schefir wurde Berichten zufolge am Mittwoch nahe eines Dorfs bei der Hauptstadt Kiew aus automatischen Waffen beschossen, die Rede war von Gewehrsalven und letztlich 19 gezählten Schusslöchern auf der Fahrerseite. Der Fahrer wurde schwer verletzt, Schefir blieb unverletzt.

Nähere Hintergründe und vor allem die Identität der Attentäter waren vorerst nicht bekannt. Schefir und Selenskyj arbeiten seit Jahren zusammen, bereits vor dem Amtsantritt des jungen Staatsoberhaupts im Jahr 2019. Allerdings sollen sich die Beziehungen des Assistenten zum Präsidenten Medienberichten zuletzt massiv verschlechtert haben. Dieser hält sich derzeit anlässlich der UNO-Generalversammlung in New York auf. In einer ersten Stellungnahme sagte er, er habe keine Ahnung, wer die Attentäter sein könnten. Dahinter könnten aber sowohl Kräfte in der Ukraine als auch ausländische Mächte stecken.

FILE PHOTO: Ukraine's President Volodymyr Zelenskiy walks from the parliament to the presidential administration office after his inauguration in Kiev
FILE PHOTO: Ukraine's President Volodymyr Zelenskiy walks from the parliament to the presidential administration office after his inauguration in KievREUTERS

Der Chef der Wahlbewegung hinter dem Präsidenten, Oleksandr Korniienko, deutete eine Verbindung zu Russland an. „Wir kennen ihre Fähigkeit, in verschiedenen Ländern Terroranschläge auszuführen", sagte er. Ein anderer Berater Selenskyjs, Michailo Podolyak, wiederum sieht „den Kampf des Präsidenten gegen ukrainische Oligarchen" als Anschlagsmotiv. Das Parlament des Landes soll diese Woche über einen Gesetzesvorschlag des Staatschefs beraten, der die Einhegung des Einflusses der Oligarchen, also mächtiger Wirtschaftstreibender, vorsieht.

Der Kreml dementierte rasch jede Beteilung an dem Anschlag.

Erst vor wenigen Tagen kamen in der südostukrainischen Großstadt Dnipro die Sprecherin einer regionalen Behörde und ein mitfahrender Experte für Minenräumung vermutlich durch eine Autombombe ums Leben. Der Inlandsgeheimdienst SBU und die Polizei leiteten Ermittlungen wegen eines Terrorakts ein.

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