Interview

Wim Wenders: „Zynisch auf Menschen blicken? Undenkbar!“

APA/AFP/TOLGA AKMEN
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Die Diskrepanz zwischen „Kultur“ und „Religion“ ist in Europa allgegenwärtig, sagt der Filmemacher Wim Wenders. Diese Widersprüchlichkeit macht ihn neugierig. Ein Gespräch über den Glauben, trügerische Emotionen und das Unsichtbare.

Sie bezeichnen sich heute als gläubigen Menschen. Das war nicht immer so. Sie sind aus der Kirche ausgetreten und waren Atheist. Wie fanden Sie zu Ihrem Glauben (zurück)?

Wim Wenders: Da muss ich eine lange Geschichte sehr kurz machen. Aus der Kirche ausgetreten bin ich schon 1968 als Student, in dessen linkes Weltbild die katholische Kirche nicht mehr hineingepasst hat. In den folgenden beiden Jahrzehnten bin ich auf der Suche nach „Sinn“ aber weder in der Philosophie noch im Buddhismus noch irgendeiner anderen Religion zufriedenstellend fündig geworden und so auf einem langen Umweg zum christlichen Glauben zurückgekommen, allerdings dann in protestantischer Ausprägung. Eine wichtige Rolle haben dabei persönliche Erfahrungen gespielt.

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