Wien

"1. Weg: Tichy Eis": Twitternder Häftling offenbar entlassen

Leicht zu erkennen: Dies ist ein Archivbild vom Eissalon Tichy aus Vor-Corona-Zeiten.
Leicht zu erkennen: Dies ist ein Archivbild vom Eissalon Tichy aus Vor-Corona-Zeiten.Die Presse/Clemens Fabry
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Der „Account Inside JA Josefstadt“ berichtete regelmäßig vom Gefängnisalltag in Wien. Die Behörden suchten vergeblich nach dem Urheber. Nun ging der Betreiber des Accounts erst einmal Eis essen.

Der seit dem Sommer scheinbar aus der Justizanstalt (JA) Josefstadt twitternde Häftling dürfte aus diesem entlassen worden sein. "1. Weg: Tichy Eis. Was ist eine Welt ohne Eismarillenknödel?", meinte er in einem Tweet. Zuvor berichtete er seit August detailliert vom Gefängnisalltag. Eigentlich sind Handys im Strafvollzug verboten. Den Behörden war der Account "Inside JA Josefstadt" bekannt. Bei anschließenden Durchsuchungen der Hafträume wurde kein Mobiltelefon gefunden.

Für den späten Montagnachmittag kündete der Mann hinter dem Account zunächst eine "persönliche Erklärung" an, die dann nicht folgte. Am Dienstag ließ er dann mit einem Bild von einem Gehsteig aufhorchen: "Hallo Welt!" Und: "Wie schön so ein dreckiger, nasser Asphalt sein kann." Er ließ auch wissen: "Kein Freigänger, kein Ausgang, kein Urlaub. Entlassen."

Handy-Nutzung im Gefängnis verboten

Wer hinter dem Account steckt, ist unklar. Das Justizministerium ging nicht davon aus, dass derjenige, der sich hinter dem Profil "Inside JA Josefstadt" verbirgt, auch aktuell in Justizanstalt Josefstadt einsaß. Am Ende hatte der Account mehr als 7600 Follower.

Ein Zuwiderhandeln gegen das Handy-Verbot im Gefängnis stellt eine Ordnungswidrigkeit dar, die dafür vorgesehenen Strafen reichen vom Verweis über Beschränkungen oder Entziehung von Vergünstigungen sowie weiterer Rechte bis hin zu Geldstrafen oder Hausarrest.

>> Der Twitter-Account „Inside JA Josefstadt"

(APA)

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