Staatsballett

Volksoper: Barfußtanz zu Brahms' Requiem

Volksoper/Ashley Taylor
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Martin Schläpfer lässt das Wiener Ensemble das „Deutsche Requiem“ tanzen. Seine Choreografie behandelt Elementares: Es geht um das Menschsein, nicht um Religion.

Im sechsten Satz kehrt plötzlich Ruhe ein. Die Tänzerinnen und Tänzer setzen sich auf den Boden, mit dem Rücken zum Publikum. Manche sitzen aufrecht, andere eingesunken, die Arme seitlich aufgestützt, als hätten sie Mühe, nicht auf die Erde zu gleiten, die nur darauf zu warten scheint, die Körper aufzunehmen. Gemeinsam mit dem Publikum lauschen die auf der Bühne jetzt der Musik.

Es ist ein Moment, in dem alle gleich sind, die Teilung zwischen Oben und Unten, Künstlern und Zuschauern aufgehoben ist. Ein symbolischer Augenblick während eines Requiems, das an die Endlichkeit erinnert und das Hier und Jetzt ebenso feiert wie das Jenseits. Während alle still sitzen, entfaltet Johannes Brahms' „Deutsches Requiem“ seine Wirkung. Es kriecht unter die Haut und lässt alles andere klein und vergänglich erscheinen.

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