Auszeichung

Wirtschaftsnobelpreis für neue Erkenntnisse über den Arbeitsmarkt

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Der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften geht in diesem Jahr an die Forscher David Card, Joshua Angrist und Guido Imbens.

Der diesjährige Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften geht an drei Forscher. David Card, Joshua D. Angrist und Guido W. Imbens werden ausgezeichnet, wie die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm am Montag bekanntgab. Card erhalte den Preise für „seine empirischen Beiträge zur Arbeitsökonomie", die beiden anderen „für ihre methodischen Beiträge zur Analyse von Kausalzusammenhängen".

Alle drei Forscher "haben uns neue Erkenntnisse über den Arbeitsmarkt geliefert und gezeigt, welche Schlussfolgerungen über Ursache und Wirkung aus natürlichen Experimenten gezogen werden können", begründete die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm am Montag ihre Entscheidung. "Ihr Ansatz hat auf andere Bereiche übergegriffen und die empirische Forschung revolutioniert."

Viele der großen Fragen in den Sozialwissenschaften hätten mit Ursache und Wirkung zu tun - etwa, wie sich Einwanderung auf das Lohn- und Beschäftigungsniveau auswirke. Diese Fragen seien schwer zu beantworten, weil es dazu keine Vergleiche gebe. "Wir wissen nicht, was passiert wäre, wenn es weniger Zuwanderung gegeben hätte", so die Akademie. Die diesjährigen Preisträger hätten jedoch gezeigt, dass es möglich sei, solche und ähnliche Fragen mit natürlichen Experimenten zu beantworten. Cards Forschung habe etwa zu der Erkenntnis geführt, dass eine Erhöhung des Mindestlohns nicht unbedingt zu weniger Arbeitsplätzen führt.

Erst ein Österreicher unter den Preisträgern

Seit der ersten Vergabe des Wirtschaftsnobelpreises 1969 war bisher erst ein Österreicher unter den Preisträgern: Der österreichische liberale Ökonom Friedrich August von Hayek erhielt 1974 den Preis gemeinsam mit dem Schweden Gunnar Myrdal für Arbeiten auf dem Gebiet der Geld- und Konjunkturtheorie. Der österreichische Verhaltensökonom Ernst Fehr (Uni Zürich) wurde in der Vergangenheit öfters als Kandidat für den Wirtschaftsnobelpreis genannt.

Vergangenes Jahr war er an die US-Ökonomen Paul R. Milgrom und Robert B. Wilson gegangen, die damit für ihre Verbesserungen der Auktionstheorie und Erfindung neuer Auktionsformate geehrt wurden. Wie im Vorjahr sind die Nobelpreise erneut mit zehn Millionen schwedischen Kronen (rund 980.000 Euro) pro Kategorie dotiert.

Der seit Ende der 60er Jahre vergebene Wirtschaftsnobelpreis ist der einzige, der nicht auf das Testament von Preisstifter und Dynamit-Erfinder Alfred Nobel (1833-1896) zurückgeht. Er wurde von der schwedischen Zentralbank gestiftet und gilt somit streng genommen nicht als klassischer Nobelpreis. Dennoch wird er gemeinsam mit den anderen Preisen an Nobels Todestag, dem 10. Dezember, überreicht.

(APA/Reuters)

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