Kleider-Konzept

Mit Uniform Dressing zur Stilsicherheit

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Symbolbild(c) Getty Images (Fox Photos)
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Das Konzept Uniform Dressing beschreibt jenes des bewusst repetitiven Kleidens im Sinne einer ureigenen Uniform. Es verspricht, immer gut und stets dem Anlass entsprechend gekleidet zu sein.

Karl Lagerfeld, Anna Wintour und Angela Merkel haben alle etwas gemeinsam: eine Art Signature-Look, der sie immerzu modisch souverän auftreten lässt. Um diesen zu kreieren, sollte man zunächst herauszufinden, welche Kleidung man tatsächlich gerne trägt. Daraus soll dann eine inoffizielle Uniform gebastelt werden. Das Ganze nennt sich dann „Uniform Dressing“ und ist das aktuelle Lieblingsprinzip von Modebegeisterten. Wichtig dabei ist, Stücke zu finden, die möglichst authentisch den eigenen Kleidungs- und am besten auch Lebensstil widerspiegeln. Es gilt sich also von allen Kleidern zu trennen, in die man immer wieder hoffnungsvoll hineinschlüpft und letztenendes - meist ganz kurz vor Verlassen der Wohnung - doch wieder auszieht. Alles, was zwickt und zwackt, gehört ebenfalls aussortiert.

Bleiberecht haben demnach nur Teile, die perfekt sitzen und sich mühelos in den Alltag integrieren lassen. Für Karl Lagerfeld waren es schwarze Anzüge, Anna Wintour ist überwiegend in gemusterten Kleidern und Mänteln anzutreffen - nicht zu vergessen die Sonnenbrille beider Modeikonen - und Angela Merkel hat in unifarbenen, knalligen Blazern ihre stilistische Wohlfühlzone gefunden.

Effizienz - aber mit Stil

Dass es sich dabei nicht einfach um Hokuspokus handelt, zeigen Ergebnisse einer Studie, die im International Journal of Market Research veröffentlicht wurde. Untersucht wurde der Einfluss einer reduzierten Garderobe auf Wohlbefinden und Stress. Tatsächlich zeichne sich eine Verminderung von Stress sowie größere Freude an der Auseinandersetzung mit Mode ab. Heißt also, Detox für den Kleiderschrank kann das persönliche Wohlergehen steigern. Grund dafür sei das Wegfallen von Stressoren, die durch die sogenannte „Qual der Wahl“ verursacht werden können. Weniger Auswahl zu haben, spart außerdem Zeit. Zu guter Letzt - jedoch keinesfalls unwesentlich - würde unter Anhängern des Uniform Dressings die Qualität der Kleidung langfristig eine größere Rolle spielen. Somit profitiere auch die Umwelt vom Konzept.

Um Uniform Dressing auzuprobieren, muss nicht gleich der halbe Inhalt des Kleiderschranks der Wohnung verwiesen werden. Es reicht, sich zwei bis drei Key-Looks zusammenzustellen. Sie fungieren als Retter in Not und springen verlässlich ein, sollten andere Outfit-Optionen ihren Job nicht machen. Steht etwa spontan ein wichtiger Termin an, kann auf jene Looks zurückgegriffen werden. Bei genügend Zeit (und Lust!) hat man dann trotzdem noch die Möglichkeit, sich in den Tiefen seines Kleiderschranks zu verlieren. 

(evdin)

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