Auszeichnung

Ifeanyi Okwuadi gewinnt Hyères-Modepreis

Backstage: Look von Ifeanyi Okwuadi
Backstage: Look von Ifeanyi Okwuadi© Etienne Tordoir/CatwalkPictures
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Der Grand Prix des diesjährigen Modefestivals in Hyères geht an den britischen Nachwuchsdesigner Ifeanyi Okwuadi. Erstmals wurde auch ein Preis für Nachhaltigkeit verliehen.

Zum 36. Mal wurden vergangenes Wochenende, von 14. bis 17. Oktober, die Gewinnerinnen und Gewinner des Internationalen Festivals der Mode und Fotografie im südfranzösischen Hyères gekührt. Seit 1986 wird im Rahmen des Festivals junges internationales Modedesign gefördert. Den Grand Prix konnte dieses Jahr der 27-Jährige Brite Ifeanyi Okwuadi absahnen. Seinen Abschluss machte der im Norden Londons ansässige Designer sierraleonischer und nigerianischer Abstammung an der Revensbourne University in London, ausgebildet wurde er in der Savile Row, der namhaften Geschäftsadresse zahlreicher Herrenschneider in Mayfair.

Look von Ifeanyi Okwuadi
Look von Ifeanyi Okwuadi© Etienne Tordoir/CatwalkPictures

Okwuadi zeigte eine militärisch inspirierte Herrenkollektion - im offiziellen Katalog betitelt mit „Take the Toys from the Boys“ (zu deutsch: Nehmt den Buben das Spielzeug weg). Auffallend ist der Kontrast von stereotypischem Militärdesign - die soldatische Silhouette etwa - und den veränderten Proportionen, die die Looks in ihrer Ganzheit sanfter erscheinen lassen. Spielzeugautos als Broschen und Aufnäher werden dem Namen der Kollektion gerecht, gekauft hat sie Okwuadi angeblich am Online-Marktplatz Ebay. Anregungen für die Kollektion fand er außerdem in Skizzen des britischen Kavallerie-Offiziers und Gründers der Pfadfinderbewegung Robert Baden-Powell. "Die Accessoires verleihen der Kollektion kindliche Elemente, und ich habe das Gefühl, dass die ursprünglichen Werte der Pfadfinderbewegung etwas sind, von dem wir heute lernen können", sagte der Designer gegenüber der US-amerikanischen Vogue.

Look von Ifeanyi Okwuadi
Look von Ifeanyi Okwuadi© Etienne Tordoir/CatwalkPictures

Reichlich gewürdigt

Wie jedes Jahr durfte sich auch heuer der Gewinner des Grand Prix über ein Preisgeld von 20.000 Euro freuen, damit soll die Kollektionsentwicklung und -produktion unterstützt werden. Ebenso darf der Erstplatzierte in Form eines Mentoring-Programms gemeinsame Sache mit Chanel Métiers d'art machen.

Erstmals wurde im Rahmen des Festivals anlässlich der zehnjährigen Partnerschaft mit Mercedes Benz der „Mercedes-Benz Sustainability Prize“ verliehen. Die Auszeichnung unterstreicht die Relevanz des verantwortungsvollen Luxus und will Innovationen innerhalb des Branche fördern. Die Finnin Sofia Ilmonen konnte die Jury mit ihrem Designansatz überzeugen. Quadratische Schnitte minimieren den Stoffabfall, ihr Ansatz reduziert außerdem die Notwendigkeit Größen anzupassen. „Es ist eine große Freude, die nächste Generation von Designern zu treffen, die nachhaltige Praktiken in den Mittelpunkt ihrer Arbeit und ihrer Philosophie stellen," so die Hyères-Jury. Auch sie darf sich über 20.000 Euro Prämie freuen.

Look von Sofia Ilmonen
Look von Sofia Ilmonen© Etienne Tordoir/CatwalkPictures

(evdin)

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