Mehr als tausend Studenten demonstrierten am Stephansplatz gegen die Kürzung der Familienbeihilfe. Die Übertragung wurde kurz unterbrochen. Es gibt bereits einen Termin für die nächste Demo.
Pfiffe, Buhrufe und Trommeln schallten am Sonntag abend über den Stephansplatz. Mehr als tausend Menschen demonstrierten dort gegen die "studierenden- und zukunftsfeindliche Politik" der Regierung, während Vertreter aller Parteien bei der ORF-Sendung "Im Zentrum" im Haas-Haus über das Budget diskutierten. Auf Transparenten prangerten die Demonstranten die Politik von Kanzler Werner Faymann und Finanzminister Josef Pröll an.
"Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten" riefen Anhänger des Verbands Sozialistischer StudentInnen, "Verraten von Dick und Doof" die der ÖVP-nahen Aktionsgemeinschaft. "Verhandeln ist wohl nicht eure Stärke", plakatierten die sozialistischen Studenten in Richtung ihrer Mutterpartei, "Verarschen können wir uns selber" die AG-Studenten. "Familienbeihilfe streichen ist Zukunftsraub" stand auf einem Plakat, das von Heliumluftballons vor die Fenster des Haas-Hauses getragen wurde.

Kabel zum Ü-Wagen gekappt
Während der Proteste kam es auch zu einem Sendungsausfall. Wie ORF-Kommunikationschef Pius Strobl bestätigte, hatten offenbar Protestierende die Leitung zum Übertragungswagen unterbrochen. Bei "Im Zentrum" wird das Signal über einen in einer Seitengasse geparkten Übertragungswagen per Richtfunk zum ORF-Zentrum geschickt. Laut Strobl dauerte der Sendeausfall etwa 60 Sekunden. Polizisten übernahmen daraufhin die Sicherung des Ü-Wagens.
Nach der Demo am Stephansplatz zogen mehrere hundert Studenten zum Finanzministerium in Wien-Landstraße weiter. Auf dem Weg skandierten sie etwa "Hey, ho, Pepi Pröll has got to go". Zwischenfälle gab es keine.
Nächste Demo am Donnerstag
"Der Kampf gegen den Budgetplan hat erst begonnen", hieß es in einer ÖH-Aussendung vom Sonntagabend. Darin wertete das Vorsitzteam der ÖH die spontane Protestaktion vor dem Wiener Haas-Haus vom Sonntagabend als "vollen Erfolg". Sie sprach von 5000 Teilnehmern (die Polizei von 1000). Die ÖH rief schon zur nächsten Protestkundgebung auf. Am Donnerstag (28. Oktober) startet um 16 Uhr ein Demonstrationszug vor der Universität Wien, der zum Wirtschaftsministerium führen soll.

(APA/beba)