40.000 Bewohner im Gefahrenkreis sollen ihre Häuser verlassen. Der Vulkan war zuletzt 2006 aktiv. Zwei Menschen starben bei dem Ausbruch. 1930 forderte der Berg 1370 Menschenleben.
Der höchst aktive Vulkan Merapi in Indonesien grummelt gefährlich. Die Behörden fürchten einen bevorstehenden Ausbruch und haben am Montag höchste Alarmstufe verhängt. Sie riefen rund 40.000 Menschen im unmittelbaren Gefahrenkreis auf, ihre Häuser zu verlassen, sagte ein Vertreter des Vulkaninstituts in der nahe gelegenen Stadt Yogyakarta auf der Insel Java. Vom Kraterrand fließt in südlicher und westlicher Richtung bereits ein Lavastrom rund vier Kilometer in die Tiefe.
Nyiragongo, Kongo: Etwa 45 Menschen kamen ums Leben, über 500.000 flohen vor den unerwarteten Lavamasssen - vorwiegend nach Ruanda. Der 3469 Meter hohe Stratovulkan Nyiragongo ist einer der aktivsten Vulkane Afrikas. (c) EPA (Marco Longari) Merapi, Java (Indonesien): Bei der Eruption starben 69 Menschen. Viele kleine Ausbrüche folgten, die erst 2002 endeten. Kleine Eruptionen des Merapi werden alle zwei oder drei Jahre beobachtet. 1931 riss ein riesiger Lavastrom von 24 Metern Breite und einer Höhe von 182 Metern 1300 Menschen in den Tod. (c) EPA (Krisna) Mayon, Luzón (Philippinen): In den Lavaströmen starben fast 100 Menschen. Weitere 60.000 Menschen mussten flüchten.Wegen seines nahezu perfekt geformten Kegels wird der Mayon von vielen als der schönste Vulkan weltweit bezeichnet. (c) EPA (Dennis M. Sabangan) Pinatubo, Luzón (Philippinen): Trotz der erfolgreichen Vorhersage kostete der Ausbruch 1000 Menschen das Leben, 20.000 wurden evakuiert. Das umliegende Land wurde durch pyroklastische Ströme, Ascheschichten und später auch durch Lahare zerstört. Das Naturereignis mutierte zum heftigsten Vulkanausbruch überhaupt im 20. Jahrhundert. ... Nios-Kratersee, Kamerun: Große Mengen Kohlendioxid traten aus dem See aus. Bis zu 2000 Menschen wurden vergiftet. (c) AP Nevado del Ruiz, Kolumbien: 31.000 Menschen starben in Schlammlawinen. Asche und Gase, die bei der Explosion freigesetzt wurden, ließen die Eiskappe schmelzen, worauf Wasser- und Schlammmassen die Stadt Armero verwüsteten.Der Nevado del Ruiz ist der zweithöchste aktive Vulkan auf der nördlichen Erdhalbkugel. (c) AP (TAKURO YABE) El Chichon, Mexiko: Durch die Eruption und ihre Folgen starben 101 Menschen. Andere Schätzungen gehen sogar von 3000 Toten aus. (c) EPA (Jose Jacome) Mount St. Helens, USA: Schlammlawinen zerstörten Teile der Landschaft im Nordwesten der USA und töteten ungefähr 60 Menschen. Gewaltige Aschewolken umkreisten die Erde.Der Ausbruch kam nicht unerwartet, folglich konnten sich die meisten Menschen noch rechzeitig in Sicherheit bringen. (c) EPA (U.s. Geological Survey) Nyiragongo, Kongo: Mindestens 70 Menschen starben, nachdem der Ausbruch Lavamassen mit etwa 100 Km/h talwärts beförderte. Grund dafür ist die einzigartige Beschaffenheit des Vulkans. Sein Lavasee ist stets flüssig, bricht ein Teil der Seitenwand ein, stürzt das geschmolzene Gestein rasend schnell ins Tal. (c) US Geological Survey Surtsey, Island: Nach vier Jahren Vulkanaktivität kommt die neu entstandene Insel endlich halbwegs zur Ruhe. Todesopfer gab es keine zu beklagen, allerdings zeigte der Ausbruch und die Schaffung einer neuen Insel, welche Gewalt in Vulkanausbrüchen steckt. (c) U.S. National Oceanic and Atmospheric Administration Taal, Luzón (Philippinen): Der auch heute noch aktive Vulkan brach mit einer großen Vehemenz aus. Rund 200 Menschen starben dabei, weil eine Evakuierung nicht für nötig erachtet wurde. Erstmals entdeckten Geologen das Phänomen eines Surge während des Ausbruchs. Durch eindringendes Wasser explodierte der Krater, der zuerst nur Lava spie. (c) EPA (Dennis M. Sabangan) Mount Agung, Bali, Indonesien: Rund 1500 Menschen starben bei dem gewaltsamen Ausbruch dieses Vulkans. Lava floss 20 Tage lang mehr als sieben Kilometer weit. Mehrere Eruptionen schleuderten Schutt kilometerweit. Giftige Gase sanken ins Tal und löschten ganze Dörfer aus. (c) Tom Pierson (U.S. Geological Survey). Lamington, Paupa Neuguinea: Ein großer Teil an der Nordseite des Vulkans wurde einfach weggesprengt. Die Wucht der Eruption schleuderte Fahrzeuge wie diesen Jeep in die Höhe. Menschen in 14 Kilometern Entfernung starben durch den Ausbruch. Insgesamt forderte die Katastrophe etwa 3000 Todesopfer. (c) Australian National Library Kelud, Java, Indonesien: Eine heftige Eruption tötete 5000 Menschen. Die meisten davon fanden durch heiße Schlammlawinen, auch "Lahar" genannt, den Tod. (c) Dan Dzurisin (U.S. Geological Survey) Katmai, Alaska, USA: Zwar forderte der Ausbruch keine Todesopfer, allerdings handelte es sich bei der Eruption um die heftigste des 20. Jahrhunderts. 60 Stunden lang schleuderte der Vulkan 13 bis 15 Kubikkilometer Magma in die Luft, das 30fache der Eruption des Mount St. Helens aus dem Jahr 1980. (c) Captain Budd Christman (U.S. National Oceanic and Atmospheric Administration) Die schwersten Ausbrüche seit 1912 Der Vulkan war zuletzt 2006 aktiv. Damals stiegen vor allem Gaswolken aus dem Krater hoch. Zwei Menschen kamen ums Leben. 1994 starben 66 Menschen durch einen Ausbruch. Die verheerendste Eruption der jüngeren Geschichte passierte 1930: Damals kamen 1370 Menschen um.
(APA/dpa)
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