Der Ex-Premier will Präsident werden und paktiert mit Rechtspopulisten. Das kommt intern nicht gut an.
Er ist zurück – wieder einmal. Die Gesichtshaut unter den dicken Make-up-Schichten straff geliftet, die Haare so dicht und schwarz wie seit Jahrzehnten nicht mehr, das Lächeln unverwechselbar breit (und, zugegeben, immer maskenhafter): Ex-Premier Silvio Berlusconi rückte dieser Tage wieder ins Rampenlicht der italienischen Innenpolitik. Der 85-Jährige, den Justiz- und Gesundheitsprobleme plagen, hatte sich zuletzt politisch zurückgehalten und auch in Rom kaum mehr blicken lassen.
Doch plötzlich bastelt der Zampano der italienischen Politik wieder optimistisch an ehrgeizigen Karriereplänen, die er am Donnerstag auch am Rande der EVP-Tagung in Brüssel kommentierte. Denn offenbar bekommt sein großer Traum, 2022 als Staatschef in Roms Quirinalspalast zu ziehen, nun etwas schärfere Konturen.