Die Wiener Choreografin Florentina Holzinger fasziniert in ihrer „Divine Comedy“ mit einer selten mächtigen feministischen Ästhetik.
Wie unterschiedlich man „Schlaf!“ doch sagen kann. Ganz sanft, leicht genervt vielleicht. Selten so eiskalt, schnell und hart, wie die niederländische Show-Hypnotiseurin Miranda van Kuilenburg es mit beiläufiger Grausamkeit tut. „Sleep!“
Und die sechs Freiwilligen aus dem Publikum scheinen zu folgen, lassen alles fallen, alles hängen. Dass hier kein Schlaf der Gerechten, keiner der Erholung folgen wird, ist klar. Es ist die Halle E im Museumsquartier, alles wartet angespannt auf den (ziemlich verspäteten) Beginn des neuen Stücks der derzeit extremsten Wiener Choreografin, Florentina Holzinger, Jahrgang 1986; gerade erst hat René Pollesch, seit dieser Saison Intendant an der Berliner Volksbühne, die Künstlerin an sein Haus gebunden.