Humanitäre Hilfe

Afghanistan droht der Kollaps

A mother wearing a burqa walks with a baby at the malnutrition ward at the Indra Gandhi hospital in Kabul
A mother wearing a burqa walks with a baby at the malnutrition ward at the Indra Gandhi hospital in Kabul(c) REUTERS (JORGE SILVA)
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Millionen von Afghanen leiden unter akuter Not. Die afghanische Wirtschaft könnte heuer um 30 Prozent schrumpfen, warnt der Internationale Währungsfonds.

Kabul. „Wir stehen nicht vor einer Katastrophe, sondern befinden uns bereits in einer“, sagt Ahmad Zia, ein Arzt aus der nordafghanischen Provinz Mazar-i-Sharif. In seiner Praxis tummeln sich in diesen Tagen viele Patienten, denen das Geld fehlt. „Viele leiden an den Folgen schlechter Ernährung oder an psychischen Problemen. Ihre Existenzängste treiben sie in die Depression“, meint der Arzt.

Seit der Machtübernahme der Taliban und dem Abzug der internationalen Truppen befindet sich Afghanistan in einer schweren wirtschaftlichen Krise. Vor Kurzem meldete der Internationale Währungsfonds, dass die afghanische Wirtschaft in diesem Jahr um 30 Prozent schrumpfen könnte. Nachdem die Taliban nach Kabul zurückgekehrt waren, fror die US-Regierung die afghanischen Staatsreserven, rund neun Milliarden US-Dollar, ein. Zeitgleich wurde von zahlreichen Staaten auch die Zahlung der Entwicklungshilfegelder eingestellt. Darunter leiden Millionen von Afghanen. Bereits im Vorfeld war klar, dass der afghanische Staat – egal, von wem er regiert wird – ohne ausländische Hilfe nicht überlebensfähig ist.

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