Ausschreitungen

Hohe Spritpreise lösen gewaltsame Proteste aus

Straßenblockade in Ecuador
Straßenblockade in Ecuador(c) APA/AFP/RODRIGO BUENDIA (RODRIGO BUENDIA)
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Im südamerikanischen Ecuador gibt es Unruhen. Der Spritpreis hat sich dort binnen eines Jahres fast verdoppelt.

Bei Protesten in Ecuador gegen die stark gestiegenen Spritpreise ist es zu schweren Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften gekommen. Protestierende schleuderten am Dienstag nahe des Präsidialamts in der Hauptstadt Quito Steine, die Polizei setzte Tränengas ein. Mit Tränengas gingen die Sicherheitskräfte auch gegen Demonstranten vor, die Straßen am Stadtrand von Quito blockierten.

Protestierende errichteten Straßenbarrikaden aus Steinen und brennenden Reifen auch in anderen Landesteilen. Mindestens 37 Menschen wurden nach Angaben der Behörden festgenommen und fünf Polizisten verletzt. Ein Demonstrant wurde von einer Tränengasgranate an der Stirn getroffen. In Quito nahmen nach Angaben von Polizeichef César Zapata etwa 1.500 Menschen an den Protesten teil.

Indigene als Protesttreiber

Zu den Protesten mit tausenden Teilnehmern hatten Organisationen
der indigenen Bevölkerungsgruppen des südamerikanischen Landes
aufgerufen. Der Zorn der Demonstranten richtete sich gegen den
konservativen Präsidenten Guillermo Lasso, der seit fünf Monaten im
Amt ist. Ecuador befindet sich in einer schweren Wirtschaftskrise,
die durch die Corona-Pandemie verschlimmert wurde. Eine der für
viele Einwohner spürbarsten Folgen ist der drastische Anstieg der
Treibstoffpreise.

Lasso hatte erst vor wenigen Tagen eine erneute Anhebung der
Spritpreise verfügt. So stieg etwa der Preis für eine Gallone (3,8
Liter) Diesel damit auf 1,90 US-Dollar (1,64 Euro), vor etwas mehr
als einem Jahr hatte er noch bei rund 1,00 US-Dollar gelegen.
Ecuador ist ein Ölexporteur, aber zur Versorgung der eigenen
Bevölkerung auf Treibstoffimporte angewiesen.

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