Gesundheit

Schlafen hilft – nur wie viel davon?

Wie viel Schlaf wir brauchen, ist individuell verschieden.
Wie viel Schlaf wir brauchen, ist individuell verschieden. (c) Sharon McCutcheon/ unsplash
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Wir brauchen ihn alle, manche mehr, manche weniger. Einige schwören auf ihre nächtlichen sieben Stunden, andere sehen das Geheimnis ihres Erfolgs darin, gut auf ihn verzichten zu können: Schlaf. Recht behalten sie beide – das Bedürfnis nach Schlaf ist individuell verschieden.

Die optimale Schlafdauer bestimmen - das hat ein Team von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen der Washington University School of Medicine in St. Louis versucht. Ihre Publikation im Fachmagazin Brain zeigt, dass die Rechnung „je mehr Schlaf, desto besser" nicht zwingend aufgeht. Studienautor Brendan Lucey sagt gegenüber CNN: „Unsere Forschung zeigt, dass es eine Bandbreite für die ideale Schlafdauer gibt, bei der die kognitive Leistung stabil bleibt.“ 

Über 100 ältere Erwachsene wurden für die Studie über vier Jahre hinweg begleitet und auf Anzeichen von frühen Alzheimer-Erkrankungen und altersbedingtem Abbau der kognitiven Fähigkeiten wie Erinnerungsvermögen untersucht. In ihrer Leistung stabil blieben dabei aber nur jene Untersuchte, die regelmäßig zwischen sechs und acht Stunden Schlaf abbekamen. Die Leistung jener, die weniger als fünfeinhalb Stunden nächtlich schliefen, nahm hingegen ab - trotz Berücksichtigung von Faktoren wie Alter, Geschlecht und Krankheitsgeschichte. Die ideale Schlafdauer beträgt zwischen 5,5 und 7,5 Stunden pro Nacht. Innerhalb dieser Spanne sei die ideale Dauer, der sogenannte „sweet spot“ individuell verschieden.

Nicht zu wenig, nicht zu viel

Was überrascht - auch zu viel Schlaf ist der Hirnleistung abträglich. Auch bei Teilnehmenden mit besonders langer Schlafdauer wurde eine Verringerung der kognitiven Fähigkeiten festgestellt. „Es geht nicht nur um die Schlafdauer, die Qualität des Schlafes scheint entscheidend zu sein“, sagt der Neurologe David Holtzman, ebenso Autor der Studie. Wer nach einer besonders kurzen oder ungewöhnlich langen Nacht trotzdem erholt aufwacht, muss sich keine Sorgen machen. Vorsicht ist dann geboten, wenn Schlafstörungen regelmäßig die Erholung mindern.

Wie geht Schlafen?

Dem natürlichen Schlaf-Wach-Rhytmus des Menschen entsprechend, werden offiziell sieben bis neun Stunden Schlaf empfohlen, wobei der Großteil davon nachts absolviert werden sollte. Qualitativ schlecht zu schlafen bedeutet etwa an Schlaflosigkeit oder Einschlafstörungen zu leiden. Gelegentliche Schwierigkeiten beim Einschlafen sind noch nicht zwingend Grund zur Sorge, wenn die Qualität des Schlafes ausreichend ist.

Schlafapnoe, also kleine Weckreaktionen durch schlechte Atmung, oder die klassische Schlaflosigkeit, Insomnie, können allerdings zu Folgeerkrankungen führen. Auch ausgeprägte Schläfrigkeit tagsüber, Schnarchen oder Schlafwandeln lassen auf wenig erholsame Nächte schließen. Ob es sich um schlafmedizinische Beschwerden handelt, kann in einem Schlaflabor abgeklärt werden.

(chrima)

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