Der ehemalige Gouverneur der Notenbank, Ewald Nowotny, sprach mit der „Presse“ über den Aufbau von Vermögen, schuldenfinanzierte Börsenspekulationen in den USA und die Rolle von Negativzinsen für Niedrigverdiener.
Die Presse: Herr Nowotny, heute ist Weltspartag. Hat Sparen in Zeiten wie diesen überhaupt noch Sinn?
Ewald Nowotny: Es hat auf jeden Fall Sinn. Wobei man zwei Aspekte unterscheiden muss: Sparen als Sicherheitspolster und Sparen als Teil des Vermögensaufbaus. Bei Letzterem geht es darum, Geld zu veranlagen, das man nicht kurzfristig braucht.
Wie viel sollte man sparen?
Wenn ich ein niedriges Einkommen oder eine Familie mit mehreren Kindern habe, stellt sich diese Frage nicht. Da muss ich schauen, dass ich über die Runden komme. Einen Durchschnittswert als Leitlinie zu nehmen wäre nicht aussagekräftig.