Allerseelen

Friedhof: Tabus, Traditionen brechen

Mit viel Humor möchte man dem Tod in Wien seine Schwere nehmen.
Mit viel Humor möchte man dem Tod in Wien seine Schwere nehmen.(c) Die Presse/Clemens Fabry
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Online-Grab, Werbeartikel und Kabarett: Der Friedhof befindet sich im Wandel – und ist heute mehr als nur ein Ort des Trauerns. Auch die Beisetzungen werden immer individueller.

Wien. „Also mir ist das zu makaber“, flüstert eine Seniorin ihrer gleichaltrigen Begleiterin zu, stupst sie aufgeregt an und deutet auf die Glasvitrine im Bestattungsmuseum am Wiener Zentralfriedhof. Andere Besucher wiederum kichern. Auslöser für diese konträren Reaktionen sind allerlei skurrile zum Verkauf stehende Werbeartikel der Bestattung Wien: Leichenwagen aus Legosteinen, Holzsarg-USB-Stick, Totenkopfnudeln oder ein Zigarettenetui mit der Aufschrift „Rauchen sichert Arbeitsplätze“.

Neben den ausgefallenen Produkten werden auch Kabarett, Konzerte, Nachtführungen und Laufstrecken am Zentralfriedhof, der zu Allerseelen besonders rege besucht wird, angeboten. Dadurch werden Friedhöfe immer mehr zum Erholungs- und Freizeitort. Aber auch die Bestattungsrituale an sich sind im Wandel. Eine Rundumschau an einem Ort, der längst nicht mehr von Stille geprägt ist.

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