Beziehungen

Modewort "toxisch"- Zwischenmenschliches Gift

(c) Henri Pham, unsplash
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Von toxischen Beziehungen oder Persönlichkeitszügen liest und hört man in den letzten Jahren vermehrt. Was das Modewort meint und wie man damit umgehen kann.

„I‘m addicted to you, don’t you know that you’re toxic.“ So besang Britney Spears 2004 die lähmende und gleichzeitig berauschende Wirkung eines Liebhabers. Vielleicht findet man in diesen Lyrics Antworten auf die Frage, warum sich das ursprünglich im medizinischen Kontext gebräuchliche Adjektiv „toxisch“ auch als Attribut für Zwischenmenschliches eignet. So wird es nämlich zuletzt immer häufiger verwendet. Giftig, gefährlich, zermürbend, so die Wortbedeutung nach dem Duden. Und giftig und zermürbend ist heutzutage vieles: das Arbeitsumfeld, der Chef, der Ex-Partner, die Beziehung.

Zu einem vorsichtigen Umgang mit dem Wort „toxisch“ mahnte zuletzt die Narzissmus-Expertin Bärbel Wardetzki in einem Interview mit Zeit Campus. „Viele bewerten Menschen zu schnell, weil sie einen neuen Begriff haben.“ Eine Analyse, die auch Martina Bamesberger bestätigt. Sie berät als Coachin Frauen, die toxische Beziehungen hinter sich haben: „Der Stempel toxisch wird schnell vergeben, wenn etwas kompliziert verläuft.“ Natürlich gibt es, gerade für Paar-Beziehungen, sehr klare Definitionsmerkmale: „Eine toxische Beziehung ist dysfunktional. In ihr geht es darum, dass der dominante Partner seine Bedürfnisse durch Machtspiele und Manipulation durchsetzen möchte. Damit übernimmt er die Kontrolle in der Beziehung, etwa durch Abwertung, Erniedrigung, emotionale und körperliche Gewalt.“

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