Pandemie

Deutschland mobilisiert gegen Ungeimpfte

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Angesichts neuer Infektionsrekorde werden die Rufe nach 2G-Regel und stärkeren Einschränkungen für Impfverweigerer lauter.

Nach der Verschärfung der Coronaregeln in Österreich wird auch in Deutschland der Ruf nach stärkeren Maßnahmen gegen Ungeimpfte lauter. Ärztepräsident Klaus Reinhardt verlangt, nur noch Geimpften und Genesenen den Besuch öffentlicher Orte wie Restaurants, Konzertsälen und Kinos zu erlauben. Diese „2G-Regel“ wird ab Montag in Sachsen als erstem deutschen Land umgesetzt. Österreich hatte am Freitagabend eine landesweite 2G-Regel für Gastronomie, Friseure und Veranstaltungen beschlossen.

Angesichts stark steigender Neuinfektionen mit Rekordwerten, die überwiegend Ungeimpfte betreffen und bei Geimpften in der Regel mäßig ausfallen, seien sogar neue Lockdowns nur für (grundlos) Ungeimpfte nötig, so Reinhardt. Ähnlich äußerte sich Bayerns Regierungschef Markus Söder (CSU). Arbeitgeber müssten auch das Recht haben, zu fragen, ob Angestellte geimpft oder getestet seien. Er wies übrigens auch darauf hin, dass die Einführung der Kostenpflicht für Covid-Tests die Impfwilligkeit kaum erhöht habe.

Russland meldete am Samstag 41.335 Neuinfektionen binnen 24 Stunden, so viele wie nie zuvor seit Pandemiebeginn Anfang 2020. Zudem starben weitere fast 1200 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus. In Russland hatte angesichts der Lage eine arbeitsfreie Woche gegolten, ihr Effekt war offenbar gering. Einige Landesteile wollen diese Arbeitspause nun verlängern, andere ausdrücklich nicht. Wegen explodierender Coronazahlen verschärft auch Slowenien ab Montag die Restriktionen. So werden öffentliche Versammlungen, Privatfeste und Hochzeiten verboten, Nachtklubs müssen schließen, nur noch engste Familienmitglieder dürfen einander treffen.

In der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe gab derweil Österreichs Außenminister Michael Linhart am Samstag bekannt, dass man diesem Land sowie Kirgistan und Usbekistan jeweils 150.000 Dosen AstraZeneca-Impfstoff gegen Covid schenken werde. Die drei Staaten hatten laut Außenministerium diesbezüglich um Hilfe gebeten. Linhart, im Amt seit 11. Oktober, ist aktuell auf Tour durch Zentralasien.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.11.2021)

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