Ranking

Skandinavische Länder beim Klimaschutz-Index in Führung

Windturbinen am Rande von Kiruna in der schwedischen Region Norrbotten.
Windturbinen am Rande von Kiruna in der schwedischen Region Norrbotten.APA/AFP/JONATHAN NACKSTRAND
  • Drucken

Österreich rutscht nach Verbesserung im Vorjahr auf Rang 36 ab und liegt nur einen Platz vor China.

Dänemark hat beim Klimaschutz-Index CCPI die beste Bewertung erhalten und sich damit vor Schweden platziert. Einen "Stockerlplatz" gib es dennoch für niemanden: Kein Staat sei beim Klimaschutz vorbildlich genug, lautet das alljährliche Fazit von Germanwatch und dem NewClimate Institute zu den bewerteten 61 größten Emittenten. Insgesamt zeigt sich jedoch Skandinavien als Vorreiter. Anders die Lage in Österreich, das sich auf Rang 36 im Segment der "Low Performer" wiederfindet.

Besser schneidet Deutschland ab, das im neuen Klimaschutz-Index 2022 auf Rang 13 liegt - so gut wie seit acht Jahren nicht mehr (Vorjahr: Platz 19). Die Sieger sind jedoch im Norden Europas zu finden: "Skandinavien zeigt der Welt, wie ambitionierter Klimaschutz funktioniert", resümieren die beiden Ersteller der am Dienstag auf der Weltklimakonferenz in Glasgow vorgestellten Rangliste, denn Dänemark, Schweden und Norwegen nehmen die Ränge vier bis sechs ein, was aufgrund der Fortschritte im Bereich erneuerbarer Energien und guter Klimapolitik geschehen sei. Verglichen werden im Index die Bemühungen der größten Emittenten, den Ausstoß des Treibhausgases CO2 zu drosseln. Zudem wird bewertet, inwieweit die Staaten auf dem richtigen Pfad sind, das 2015 in Paris vereinbarte Klimaziel zu schaffen - also die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen.

Am Ende der Tabelle finden sich den Verbänden zufolge "die größten Bremser": Australien mit der schlechtestmöglichen Wertung 0,0 - noch hinter Brasilien und Algerien. Aber auch fünf EU-Staaten befinden sich bei der Klimapolitik in der untersten Kategorie "sehr schlecht": Bulgarien, Ungarn, Polen, Rumänien und Tschechien. In der Kategorie "erneuerbare Energien" kommt Norwegen als einziges Land auf ein "sehr gut". Neben dem hohen Anteil von Wasserkraft setze das Land auch zunehmend auf Wind- sowie Solarenergie und habe ehrgeizige Ausbauziele, lobten die Autoren.

China bei erneurbaren Energien vor Deutschland

China, das mit Abstand die meisten Treibhausgase ausstößt, rutscht vier Plätze auf Rang 37 ab, in der Gesamtwertung wird das Riesenreich als "schwach" eingestuft. Die selbstgesteckten Ziele Pekings für 2030 seien weit entfernt von einem Paris-kompatiblen Pfad. Sehr gut hingegen sei der Trend bei den erneuerbaren Energien, hier liege das Land mit Rang 23 etwa noch vor Deutschland.

Beim zweitgrößten Emittenten, den USA, macht sich den Autoren zufolge das erste Jahr unter dem neuen Präsidenten Joe Biden positiv bemerkbar. Im Vorjahr noch Schlusslicht, klettert Amerika nun in der Gesamtwertung um sechs Plätze auf Rang 55, bleibt aber in der Kategorie "sehr schwach". Die Verbesserung sei ausschließlich auf die deutlich bessere Politikbewertung und das neue Klimaziel für 2030 zurückzuführen, hieß es. "Es wird sich in den kommenden Jahren zeigen müssen, ob Bidens Politik auch tatsächlich bei Erneuerbaren, Energieeffizienz und letztlich Emissionen Früchte trägt", sagte Niklas Höhne vom NewClimate Institute.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.