Zwischenbilanz

Allianz legt die Latte höher und hat Rekordgewinn in Sicht

Deutscher Versicherer steuert auf 13 Milliarden Euro operativen Gewinn zu. Drohende Risiken in den USA werden weiterhin nicht beziffert.

Die Allianz steuert operativ auf einen Rekordgewinn zu. Das operative Ergebnis werde in diesem Jahr auf annähernd 13 (2020: 10,8) Milliarden Euro steigen und damit am oberen Ende der breiten Spanne liegen, die sich der Münchner Versicherungsriese vorgenommen hatte, wie die Allianz am Mittwoch mitteilte. Der bisherige Rekordwert von 11,9 Milliarden Euro stammt aus dem Jahr 2019. Nach den ersten neun Monaten hat der Versicherer operativ schon 9,9 Milliarden Euro erreicht, 27 Prozent mehr als im Vorjahr. Im dritten Quartal übertraf die Allianz mit 3,2 Milliarden Euro die Erwartungen der Analysten, nachdem sie bei der Flutkatastrophe glimpflich davongekommen war.

"Das war unser stärkstes drittes Quartal überhaupt", sagte Vorstandschef Oliver Bäte. "Ich sehe das als Bestätigung dafür, dass wir in der Lage sind, unseren Kunden und Investoren gleichermaßen zu dienen." Naturkatastrophen wie das Hochwasser im Westen Deutschlands und der Hurrikan "Ida" in USA belasteten die Allianz unter dem Strich mit 659 Millionen Euro. Die Folgekosten der Corona-Pandemie seien in der Sachversicherung "vernachlässigbar", hieß es. Der Nettogewinn schnellte in den ersten neun Monaten um 39 Prozent auf 7,3 Milliarden Euro.

Allerdings drohen der Allianz weiterhin milliardenschwere Belastungen in den USA. Dort haben große Investoren sie auf rund sechs Milliarden Dollar verklagt, nachdem sie zu Beginn der Corona-Krise schwere Verluste mit Hedgefonds von Allianz Global Investors (AllianzGI) erlitten hatten. Auch die US-Behörden sind hellhörig geworden. Rückstellungen dafür hat die Allianz bisher aber nicht gebildet, weil sie die Kosten für unwägbar hält.

Die Anleger zeigten sich davon nicht irritiert. AllianzGI und der größeren Vermögensverwaltungs-Tochter Pimco flossen im dritten Quartal fast 26 Milliarden Euro frisches Geld zu, Ende September verwaltete die Allianz im Asset Management insgesamt 2,55 Billionen Euro, so viel wie nie. Die operativen Erträge der Sparte stiegen in den ersten neun Monaten um zwölf Prozent, das operative Ergebnis um 23 Prozent auf 2,45 Milliarden Euro. Damit ist die Asset-Management-Sparte in diesem Jahr bisher der Wachstumsmotor der Allianz.

Konzernweit kletterte der Umsatz - die Summe aus Versicherungsbeiträgen und Verwaltungsgebühren für Fonds - um fünf Prozent auf 110,1 Milliarden Euro. Im dritten Quartal lag der Zuwachs sogar bei 9,5 Prozent. 

(Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.