Großer Österreichischer Staatspreis an Malerin Martha Jungwirth

Martha Jungwirth, K�nstlerin, Lesung zum 100. Geburtstag von HC Artmann, Galerie Ropac, HAlle, Salzburg, *** Martha Jun
Martha Jungwirth, K�nstlerin, Lesung zum 100. Geburtstag von HC Artmann, Galerie Ropac, HAlle, Salzburg, *** Martha Jun(c) imago images/Manfred Siebinger (Manfred Siebinger via www.imago-)
  • Drucken

Dass sie ihn noch nicht hatte, ist die eigentliche Überraschung. Verliehen wird er am kommenden Montag.

Und als Nächstes der Nobelpreis – wenn es einen gäbe für bildende Kunst. Die Reihe der Anerkennungen für das Werk der Wiener Malerin Martha Jungwirth reißt nicht ab: Am Freitag gab Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) bekannt, dass Jungwirth heuer der Große Österreichische Staatspreis zuerkannt wird. Dabei handelt es sich um die höchste Auszeichnung der Republik für ein künstlerisch herausragendes Lebenswerk, dotiert mit 30.000 Euro, entschieden vom Österreichischen Kunstsenat. Die Verleihung findet schon kommenden Montag, am 15. November, im Leopold Museum statt.

Unbeirrt hat die nunmehr 81-Jährige ihre archaisch-abstrakte Malerei seit früher Jugend an verfolgt – ob sie damit mehr Erfolg hatte, wie in den 1960er (Gruppe Wirklichkeiten) und 1970er Jahren (documenta 6), oder weniger (wie in den Jahrzehnten danach). Mit einer Ausstellung im Essl Museum 2010 wendete sich das Blatt wieder. Seither legt Jungwirth eine Karriere hin, wie sie zuletzt die Neuen Wilden in den 1980ern (ihrer statt) erlebten. Einzelausstellungen in Kunsthalle Krems und Albertina folgten, dann der Kokoschka-Preis 2018, der Eiserne Vorhang der Staatsoper 2019/20 und heuer eine Einzelschau in Paris bei ihrer neuen Galerie Thaddaeus Ropac.

Dass diese große alte Dame den Österreichischen Staatspreis noch nicht hatte, wird wohl auch den Kunstsenat erstaunt haben. Jetzt hat sie ihn. (alm)

Die bisherigen Preisträger

1950 Josef Leitgeb
1951 Felix Braun
1952 Martina Wied
1953 Rudolf Henz
1954 Max Mell
1955 Franz Theodor Csokor
1956 Franz Nabl
1957 Heimito von Doderer/Franz Karl Ginzkey
1958 Imma von Bodmershof
1959 Carl Zuckmayer
1961 Albert Paris Gütersloh/Alexander Lernet-Holenia
1962 George Saiko
1963 Kurt Frieberger
1964 Johannes Urzidil
1966 Fritz Hochwälder
1967 Elias Canetti
1968 Ingeborg Bachmann
1969 Christine Busta
1970 Christine Lavant
1972 Friedrich Heer
1974 Hans Carl Artmann
1977 Manes Sperber
1979 Friedrich Torberg
1982 Friederike Mayröcker
1984 Ernst Jandl
1987 Peter Handke
1989 Oswald Wiener
1991 Gerhard Rühm
1994 Wolfgang Bauer
1995 Ilse Aichinger
1998 Andreas Okopenko
2001 Gert Jonke
2007 Josef Winkler
2012 Peter Waterhouse
2016 Gerhard Roth
2018 Florjan Lipus

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.