Domingo sang „Nabucco“ nicht zu Ende

Placido Domingo übergab vor der großen Arie an den jungen mongolischen Kollegen Enkbath Armatuvshin.

Placido Domingo laboriere an einer Halsentzündung, hieß es vor der Vorstellung am Freitag Abend. Er bitte um Verständnis, wolle aber die Aufführung des „Nabucco“ dennoch singen. Immerhin war diese Vorstellung als eine Art erster Teil eines „Abschieds“ des Sängers von der Wiener Staatsoper geplant gewesen - doch vor kurzem ließ Domingo mit der Nachricht aufhorchen, doch auch weiterhin zur Disposition zu stehen.

Somit war es also vielleicht doch nicht das letzte Mal, dass der Künstler in einer Opernrolle auf der Bühne des Hauses am Ring zu erleben war - und die Tatsache, dass er „Nabucco“ nicht zu Ende singen konnte, wiegt weniger schwer. 

In einer Umbaupause erschien Staatsoperndirektor Bogdan Roščić vor dem Vorhang und verkündete, dass Domingos Gesundheitszustand sich so verschlechtert hätte, dass nun der mongolische Bariton Enkhbath Armatuvshin, der bereits die ersten Vorstellungen der laufenden Aufführungsserie der Verdi-Oper gesungen hat, einspringen werde. Immerhin stand Nabuccos große Arie bevor - und Armatuvshin meisterte sie, wie Augen- und Ohrenzeugen berichten, exzellent.

Den Schlussapplaus nahmen die beiden Sänger dann gemeinsam entgegen. Er fiel, wie in Wien bei solchen außerordentlichen Gelegenheiten üblich, entsprechend heftig aus. 

Placido Domingo soll am 15. November wieder auf der Bühne stehen. Da hat die Direktion für ihn erstmals einen Zarzuela-Abend angesetzt - und diesen nun definitiv nicht als „Abschiedsvorstellung“ deklariert . . .

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