Partnersuche

Pandemie bringt Wandel der Dating-Szene

Die Pandemie hat die Erwartungen vieler beim Dating verändert.
Die Pandemie hat die Erwartungen vieler beim Dating verändert.Shingi Rice/Unsplash
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Die Pandemie hat Spuren hinterlassen, auch bei der Partnersuche hat Corona Prioritäten und Werte verschoben, wie zwei Umfragen zeigen.

Unsicherheit, Jobverlust, Einsamkeit und Isolation. Einschneidende Erfahrungen, die viele in den letzten zwei Jahren gesammelt haben und die auch Bedürfnisse und Herangehensweise in der Partnersuche verändert haben. In Hinblick auf potenzielle Beziehungen gibt es ein gesteigertes Sicherheitsbedürfnis.

Die jährlich durchgeführte, us-amerikanische Umfrage „Singles in America“ zeigt, wie sich die Ansprüchen von Alleinstehenden auf der Suche nach einem Partner oder einer Partnerin verändert haben. Besonders die Vorstellung eines Idealpartners, des Traummannes oder der Traumfrau, hat sich verändert, allgemein gibt es ein gesteigertes Bedürfnis nach Sicherheit.

Fokus auf Weiterentwicklung

Das Datingportal „Match America“, das die Studie beauftragte, spricht in Anbetracht der Ergebnisse von „post-traumatic growth“, also einem Fokus auf Wachstum und Weiterentwicklung nach dem Stress der Pandemie. Denn emotionale Reife steht mittlerweile bei 83 Prozent der befragten Singles ganz oben auf der Liste der Wunscheigenschaften des potenziellen Partners. Das Aussehen hingegen ist nur mehr 78 Pozent der Befragten wichtig, 2020 waren das noch 90 Prozent.

Fast Dreiviertel der Teilnehmenden gaben außerdem an, sich durch die Erfahrungen der Pandemie besser auf die wichtigen Dinge im Leben fokussieren zu können. Die Sehnsucht nach Ernsthaftigkeit und Sicherheit zeigt sich auch darin, dass mittlerweile 75 Prozent der Befragten auf der Suche nach einem Gegenüber zum Heiraten sind. Vor zwei Jahren waren das nur 58 Prozent.

Wie Dating sich verändert hat

Dass sich das Kennenlernen und Ausgehen in den letzen Monaten ins Digitale verlagert haben, zeigen auch die aktuellen Erwartungen, die dem Dating entgegengebracht werden. Intellektueller Austausch im Gespräch ist da etwa wichtiger als Körperliches, das Interesse an „Casual Dates“ für schnellen Sex ist gesunken.

Auch für fast die Hälfte der deutschen Alleinstehenden hat die Pandemie die Erwartungen an die Partnersuche deutlich verändert, wie eine Umfrage der Dating-App Bumble zeigt. Sie sind „Resetters“ - nach dem Reset-Knopf - und bereit beim Daten neu durchzustarten. Für 31 Prozent der deutschen Generation-Z Singles (also ab Jahrgang 1997) hat die Pandemie drastisch verändert, was der Partner oder die Partnerin mitbringen soll.

Weniger Fixierung auf Äußerlichkeiten ist auch in dieser Umfrage zu erkennen, wie der Begriff des „Explori-dating“ zeigt. 45 Prozent der deutschen Singles meinen, sie würden ihre Einstellung zum Dating als „explorativ“ beschreiben. Sie gehen ohne die Erwartung, einen fixen „Typ“ kennenlernen zu wollen auf Dates.

Alkoholfreies Dating

Während der Pandemie und der vermehrten Zeit zu Hause haben fast die Hälfte der deutschen Singles (46 Prozent) ein neues Hobby für sich entdeckt. Dieses soll nun auch beim Kennenlernen eines potenziellen Gegenübers aktiv weiter ausgeführt werden. Bei einem „Hobby Date“ sollen über Aktivitäten wie Kochen, Fotografieren, Fußball oder Konzerte eine Verbindung entstehen.

Das eigentlich klassische Date, das Treffen bei einem Glas Wein oder einem Drink, könnte 2022 abgelöst werden. Mittlerweile können sich auch 34 Prozent der Befragten vorstellen, ohne alkoholische Getränke zu daten.

Bewusster Umgang und Verzicht

Mehr Menschen als vor der Pandemie entscheiden sich auch ganz bewusst dafür, gar nicht zu daten. Sie bleiben „consciously“, also bewusst Single. 54 Prozent der Befragten gehen nach der Pandemie bewusster damit um, wie, wann und wen sie daten und bleiben lieber auch einmal etwas länger Single. Ein bewusster Umgang mit anderen und sich selbst, weist sich auch in der amerikanischen Umfrage - der überwiegende Teil der Befragten gab an, sich mehr um die eigene psychische und körperliche Gesundheit zu kümmern, weniger von sozialen Medien abhängig zu sein und an Selbstbewusstsein gewonnen zu haben.

(red)

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