Irreguläre Migration

Polizei in Vorarlberg griff in Zug aus Wien 40 Afghanen auf

ÖBB
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Der Aufenthalt der Asylwerber ist an sich auf den Bezirk Baden (NÖ) beschränkt. Sie wollten weiter in die Schweiz. Das Phänomen des illegalen Migrationstransits auf dieser Route nimmt seit Monaten zu.

Dass sich Asylwerber in jüngster Zeit immer öfter nicht an die ihnen behördlich zugewiesenen Wohnregionen halten, wurde am Donnerstag durch einen neuen Vorfall dokumentiert: In einem aus Wien kommenden Zug mit Ziel Zürich (Schweiz) wurden am frühen Morgen am Bahnhof Feldkirch 41 Personen aufgegriffen, die offensichtlich versuchten, darin illegal in die nahe Schweiz zu fahren. Die meist jungen Männer (40 Afghanen, ein Marokkaner) hielten sich laut Polizeiangaben zwar rechtmäßig in Österreich auf, allerdings beschränkt auf den Bezirk Baden in Niederösterreich, wo sie an sich ihr Asylverfahren abwarten müssen.

Sie wurden wegen Missachtung der Gebietsbeschränkung angezeigt. Allerdings, so berichtete Andreas De Gaspari, Leiter der Abteilung Fremden- und Grenzpolizei in der Landespolizeidirektion Vorarlberg, könne man diese Leute nicht festhalten und nur zur Rückkehr auffordern. Wie viele das taten, ist unklar.

Rückführungen sind die Ausnahme

Man führe regelmäßig Schwerpunktkontrollen auf illegale Migration in aus Wien kommenden Zügen durch, meist in enger Zusammenarbeit mit der Schweizer Polizei, so De Gaspari. Bei den Aufgegriffenen handle es sich zu über 90 Prozent um junge Afghanen, die oft nach Frankreich wollten, etwa mit dem ÖBB-Nightjet Wien-Zürich. Die Schweizer Polizei berichte von einer anhaltend hohen Zahl an Aufgriffen, zwischen 100 und 200 Personen pro Woche. Dennoch seien Rückführungen nach Österreich die Ausnahme: Viele Aufgegriffene verschwänden nämlich aus den zur Verfügung gestellten Quartieren, häufig über Nacht, um ihre Reise fortzusetzen.

Der illegale Migrationstransit zwischen Vorarlberg und der Schweiz ist seit geraumer Zeit ein laut Polizeiangaben verstärkt auftretendes Phänomen. Zudem gibt es zahlreiche Zeugenbeobachtungen in aus Ostösterreich kommenden Zügen und an Vorarlberger Bahnhöfen speziell in Feldkirch und Bregenz.

(APA/red.)

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