Wenn Volksvertreter Asche auf ihr Haupt streuen, ist meist der Gegenangriff auf den politischen Gegner nicht weit. Und am Ende zählt vor allem, wie das „Sorry“ bei den eigenen Wählern ankommt.
Bill Clinton hat es vor den Augen der Weltöffentlichkeit getan, Jörg Haider mit einem Zwinkern und Rudolf Anschober besonders gern. Nun haben sich auch Wolfgang Mückstein sowie Alexander Schallenberg entschuldigt. Doch wer genau hinhört, der merkt, dass auch die jüngsten Entschuldigungen rund um den Lockdown noch ein anderes Ziel haben: nämlich einen politischen Gegenangriff zu starten. Doch wann ist eine Entschuldigung angebracht? Wann kann sie kontraproduktiv sein? Und mit welchen Tricks arbeiten Politiker dabei?
Der Zeitpunkt
Leichtfertig entschuldigen sich diemeisten Politiker bewusst nicht, um Führungsstärke zu zeigen. Doch es gibt Momente, da kann man nicht mehr anders. In so einer Situation steckt die Bundesregierung, weil sie in puncto Lockdown bzw. Impfpflicht eine 180-Grad-Wendung hingelegt hat.