Der australische Regiseur Barrie Kosky inszeniert den „Don Giovanni“ an der Staatsoper. Der „Presse“ erklärte er, warum diese Oper weder nur ernsthaft oder nur lustig wirken soll und warum er sich in Berlin wohler fühlt als in Wien.
Wer oder was ist Don Giovanni – ein Mythos, ein Anarchist oder einfach nur oversexed?
Oversexed nicht, das ist zu banal. Wenn sich das Stück nur über Sex definiert, ist es uninteressant. Wie in „Carmen“, „Salome“ oder „Lulu“ ist die zentrale Figur eine Kombination von Mythos, Legende und Projektionsfläche, eine Kombination zwischen Erotik und Tod – Eros und Thanatos. Sie alle sind sehr schwer zu spielen. Man kann nicht einem Darsteller sagen: „Sie sind ein Mythos“ – das hilft niemanden.