Wie grün ist Ökostrom, der in Österreich verkauft wird, wirklich? Ein neues Gesetz soll mehr Klarheit schaffen. Doch es gibt Widerstand: Stromhändler rufen nach Hilfe aus Brüssel.
Wien. Am Donnerstag war es so weit: An der europäischen Strombörse Epex kostete eine Megawattstunde (MWh) Strom zur Lieferung in Österreich den Rekordpreis von 355 Euro. Zum Vergleich: Vor einem Jahr war eine MWh im Schnitt noch um 45 Euro zu haben. Die Auswirkungen sind gewaltig: Viele Lieferanten kommen zunehmend in Schieflage und ihre Kunden sehen deftigen Preiserhöhungen entgegen.
Während es am Strommarkt zu so grundsätzlichen Verschiebungen kommt, muss sich der heimische Energieregulator E-Control auch einem Luxusproblem zuwenden, nämlich der Frage, woher der Strom, der hierzulande verkauft wird, denn eigentlich kommt. Das Angebot an sauberem Ökostrom „made in Austria“ ist zwar enorm, doch nicht immer steckt auch das dahinter, was sich Konsumenten erwarten. Um das zu ändern, sollen die Regeln für Lieferanten verschärft werden. Doch dagegen regt sich Widerstand, die Branche hofft auf einen Ordnungsruf der EU.