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Daimler Truck abgespalten

Daimler-Chef Källenius (l.) reicht Daimler-Truck-Boss Daum die Börsenglocke.
Daimler-Chef Källenius (l.) reicht Daimler-Truck-Boss Daum die Börsenglocke. AFP
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Die Lkw-Tochter des deutschen Autoherstellers wurde bei ihrem Börsengang mit 23 Mrd. Euro bewertet. Analysten hatten mehr erwartet.

Frankfurt/Stuttgart. Der weltgrößte Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck wurde bei seinem Börsendebüt mit 23 Mrd. Euro bewertet. Ein Händler auf dem Frankfurter Börsenparkett stellte den ersten Kurs des vom Autobauer Daimler abgespaltenen Unternehmens am Freitag mit 28 Euro je Aktie fest. Dabei ertönte nicht nur die traditionelle Börsenglocke, sondern auch die Hupe eines Actros-Lkw, des Aushängeschilds von Daimler Truck.

Der Börsenwert liegt am unteren Rand der Schätzungen von Analysten, die auf bis zu 40 Milliarden Euro gehofft hatten. Für die Daimler-Aktionäre hat sich die Abspaltung des Geschäfts mit Lkw und Bussen nach 125 Jahren unter einem Dach trotzdem gerechnet. Daimler-Chef Ola Källenius, der Initiator der Trennung, gab der Hoffnung Ausdruck, „aus einer Erfolgsgeschichte zwei“ zu machen.

Für Aktionäre ausgezahlt

„Heute ist ein historischer Tag für Daimler Truck“, sagte der Vorstandschef des abgespaltenen Konzernteils mit mehr als 100.000 Mitarbeitern, Martin Daum. Mit dem ersten Handelstag an der Börse beginne eine neue Ära.

Die Daimler-Aktionäre hatten für je zwei ihrer Aktien ein Papier der Daimler Truck AG ins Depot gebucht bekommen. Rechnerisch hat sich die Abspaltung für sie vorerst gelohnt. Der Aktienkurs der Daimler AG lag zum Börsenstart am Freitag mit 73,20 Euro um 15 Prozent unter dem Schlusskurs vom Donnerstag. Eine Aktie der Daimler AG und ein halbes Daimler-Truck-Papier waren 87,20 Euro wert; am Donnerstag hatte Daimler mit 86,18 Euro geschlossen.

Die Daimler AG bleibt mit zunächst 35 Prozent Ankeraktionär. „Mit dem heutigen Tag beginnt für uns eine neue Zeitrechnung“, erklärte Daimler-Chef Källenius. Der Autobauer soll im Februar in Mercedes-Benz AG umbenannt werden. Mercedes-Benz könne sich jetzt ganz darauf konzentrieren, „die begehrenswertesten Autos der Welt zu bauen und bei Elektromobilität und Fahrzeugsoftware die Führung zu übernehmen“.
Bisher war das Lkw- und Bus-Geschäft meist im Schatten der Pkw-Sparte gestanden. Die Kursentwicklung werde maßgeblich davon bestimmt, ob Daimler Truck seine Renditeversprechen halten könne. Im laufenden Jahr macht dem Weltmarktführer für Schwerlaster der Mangel an Halbleitern weiter zu schaffen, wie Finanzchef Jochen Goetz erklärte. Das dritte Quartal sei hoffentlich der Tiefpunkt gewesen. (APA/Reuters/red.)

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